Es gehe bei «DSDS» nicht darum, junge Künstler zu unterstützen, "sondern nur um die Quote, stellt Martin Stosch, der Zweitplatzierte des Vorjahres, verbittert fest.
In der kommenden Woche startet RTL bereits die fünfte Staffel von «Deutschland sucht den Superstar». Doch alle Jahre wieder stellt sich die Frage, ob es überhaupt möglich ist, auf diesem Weg ein "Superstar" zu werden - die ehemaligen Kandidaten Daniel Küblböck und Lisa Bund kämpften am Ende im Dschungel gegen Kakerlaken und Ratten.
Nun zeigte sich auch Martin Stosch, der im vergangenen Jahr auf dem zweiten Platz bei «Deutschland sucht den Superstar» landete, enttäuscht über den Sender und die Show: "Ich würde da nicht mehr mitmachen. Und ich kann das auch niemandem empfehlen", sagte er in einem Interview mit der Jugendzeitschrift "Bravo". Es gehe bei «DSDS» nicht darum, junge Künstler zu unterstützen, "sondern nur um die Einschaltquote." Die Kandidaten fertig zu machen, "das gehört zur Show", so Stosch. "Der Zuschauer will das so sehen. Das ist schlimm, aber so ist eben das Konzept."
Zudem habe er das Image gehasst, das ihm in der Sendung verpasst wurde. "Bei «DSDS» wurde mir die Rolle des langweiligen Schwiegersohns mit den tiefblauen Augen aufgezwängt. Ich bin anders: aufgedreht und witzig", sagte er gegenüber der "Bravo". Am Ende sei er "eiskalt fallen gelassen" worden. Und: "Ich war erst einmal drei Monate an eine Plattenfirma gebunden. Sie haben mich die ganze Zeit in dem Glauben gelassen, eine Single mit mir zu machen. Was aber nie passiert ist. Ich wurde immer wieder hingehalten."
Letztlich habe man eine Schlagerplatte mit ihm aufnehmen wollen. "Dagegen habe ich mich total gewehrt. Ich kam mir am Ende nur noch verarscht vor! Ich war so enttäuscht", so der heute 17-Jährige. "Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Zuschauer-Votings Fake sein könnten", mutmaßt der einstige Kandidat der RTL-Show. "Kurz vor der Entscheidung, als angeblich die Telefonleitungen noch offen waren, bekamen die Kameramänner schon mysteriöse Zettel in die Hand gedrückt. Ich kann mir vorstellen, dass sie da schon wussten, auf wen sie ihre Kamera richten müssen - weil er gleich heulend zusammenbricht."
Inzwischen hat Stosch ein neues Management und ein neues Label. "Im Frühjahr wird es ein Album von mir geben", kündigt er an. "Damit möchte ich beweisen, dass ich mehr bin als ein doofer Castingstar." Ob das gelingen kann, bleibt aber abzuwarten.