Die Kritiker: «Herzog»

Story
Simon C. Herzog ist der erfolgreichste Scheidungsanwalt der Stadt ist. Und damit dies auch so bleibt, legt er sich mit einem mächtigen Gegner an: der katholischen Kirche! Die will Gabys Schwester Jutta feuern, wenn sie einen geschiedenen Mann heiratet. Für Simon ein Ding der Unmöglichkeit.

Wenn die Kirche eine Ehe verhindert, kann er sie nicht scheiden. Er verklagt die Kirche. Doch der Kampf vor dem Arbeitsgericht scheint aussichtslos.

Darsteller
Niels Ruf («Die Niels Ruf Show») ist Simon C. Herzog
Ingrit Dohse («Verschollen») ist Ruth
Stephan Bieker ist Bernd Breuer
Michael Greiling («Ein Fall für Nadja») ist Hagen Herzog

Kritik
Anwaltsserien sind im Trend - diesen Eindruck bekommt man sehr eindeutig, wenn man sich die Neustarts dieser Woche ansieht. Am Montag ging «Shark» erstmals on Air und nach «Die Anwälte» legt RTL am Freitagabend mit einer weiteren Serie rund um einen Anwalt nach. Doch «Herzog» ist deutlich anders. Das erkennt man schon daran, dass niemand geringerer als Niels Ruf die Hauptrolle spielt. Alles dreht sich um den außergewöhnlichen Scheidungsanwalt Simon C. Herzog.

Wer Niels Ruf kennt, der kann sich sicherlich auch die Charaktereigenschaften Herzogs vorstellen. Herzog ist direkt, mitunter unfreundlich und weiß ganz genau, was er will. Und genau das macht den Reiz aus. Den Machern ist mit der Sitcom ein guter Wurf gelungen, ob es ein ganz großer wird, wird sich im Laufe der Staffel zeigen müssen. Wenn alles gut geht, wird man die Serie am Ende möglicherweise mit den Branchenspitzenreitern «Stromberg» und «Pastewka» vergleichen.

Ein wirklicher Vergleich würde zwar in jedem Fall hinken - «Herzog» ist gänzlich anders - aber möglicherweise hätte Niels Ruf gar keine allzu schlechten Karten. Wer Sebastian Stark in «Shark» schon für einen “«Dr. House» im Gerichtssaal” hält, wird bei «Herzog» größte Freude haben. Oder wer kennt einen Anwalt, der während der Redezeit des Staatsanwalts gelangweilt an seinem Handy rumspielt. Mag vielleicht platt klingen, ist es aber nicht.

Die Serie steht und fällt mit der sehr gelungenen Leistung Niels Rufs. Weil alles perfekt auf ihn zugeschnitten ist, ergibt sich ein rundes Gesamtbild. Die Gags sitzen - was für deutsche Comedy-Formate eher eine Seltenheit ist - und bringen den Zuschauer auch wirklich zum Lachen. Einziger Kritikpunkt: Den ein oder anderen Joke, der unter der Gürtellinie angebracht ist, hätten die Macher weglassen können. Ansonsten: «Herzog» ist empfehlenswert und in jedem Fall besser als das, was Sat.1 um diese Zeit an Comedy sendet.

RTL zeigt die erste Staffel von «Herzog» (neun Folgen) ab Freitag, 18. Januar 2007, um 21.45 Uhr.
17.01.2008 10:34 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/24735