Bei der Erhöhung der Gebühren fühlt sich ARD-Chef Fritz Raff im Vergleich zu den Kollegen vom ZDF ungerecht behandelt. Die Sparpolitik müsse fortgesetzt werden.
Nach dem Vorschlag der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Öffentlich-Rechtlichen (KEF), die Rundfunkgebühren ab dem kommenden Jahr um 95 Cent auf dann 17,98 Euro pro Monat zu erhöhen, hat der ARD-Vorsitzende Fritz Raff (Foto) deutliche Kritik geäußert und darauf hingewiesen, dass die vorgeschlagene Gebührenanpassung für die ARD deutlich unterhalb der Teuerungsrate liege.
„Nach monatelangen, konstruktiven Diskussionen hat die KEF nun ihren Bericht vorgelegt, der einen Kompromiss darstellt. Dieser darf zunächst als Wertschätzung gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland gewertet werden“, so Raff. „Ich bedauere jedoch, dass die Empfehlung weit unter einer für uns maßvollen Anhebung liegt. Obwohl die ARD die niedrigste Gebührenanmeldung seit mehr als 20 Jahren vorgelegt hat, hat die KEF deutliche Kürzungen vorgenommen.“
Dies zwinge alle Landesrundfunkanstalten zu großen Sparanstrengungen und gefährde die kleineren Sender in ihrer Substanz, mahnte er. Raff weiter: „Für uns heißt das, dass wir insgesamt von 2005 bis 2012, also über den langen Zeitraum von acht Jahren, mit real immer weniger Geld auskommen müssen. Wer da noch vom `ungezügelten Expansionsdrang der ARD´ redet, hat den Bezug zur Realität verloren.“
Im Vergleich mit den Kollegen des ZDF fühlt sich Raff unterdessen benachteiligt, da der Mainzer Sender stärker profitiere. „Da wird offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Es geht nicht darum, dem ZDF etwas wegzunehmen, aber die ARD möchte genauso behandelt werden.“