Pilotensterben allerortens. Nach CBS streichen nun auch die anderen Sender ihre Serien-Piloten zusammen. NBC Universal will gleich ganz auf die Pilot-Season verzichten.
CBS hatte letzte Woche den ersten Schritt gemacht und 20 seiner geplanten Serien-Piloten gestrichen. Nun reagieren auch andere Sender auf die Realität einer verkürzten Pilot-Season. FOX verabschiedet sich von acht Drehbüchern der Tochterfirma 20th Century Fox sowie weiteren von anderen Lieferanten. Es handelt sich überwiegend um kleinere Projekte. "In der gegenwärtigen Umgebung sind wir gezwungen, einen harten Blick auf unsere Bedürfnisse für die kommende Saison zu werfen. Mit dem Ergebnis, dass wir uns auf eine kleinere Projekt-Palette konzentrieren", verkündete der Sender in einer Stellungnahme. Nichtsdestotrotz hat FOX mit «The Cure», «The FBI» und «Queen B» noch einige vielversprechende Drama-Piloten in der Hinterhand. Außerdem wurde J. J. Abrams für seine neue FOX-Serie zehn Millionen US-Dollar für den Pilotfilm garantiert.
Bei The CW lässt man ähnliche Pläne verlauten. Der Sender will "zielgerichteter" an die neue Saison herangehen. In der Konsequenz werden etwa ein Dutzend Comedy- und Drama-Projekte eingemottet, zumeist von Warner Bros. TV und CBS Paramount Network TV. ABC hat sich derweil noch nicht zu konkreten Plänen geäußert. Gerüchten zufolge ist aber eine Order-Reduzierung von bis zu 30 Prozent im Gespräch, sollte der Autorenstreik entsprechend lange andauern.
NBC Universal bereitet sich auf die deutlichste Kursänderung vor, berichtet die "New York Times". Der Vorstandsvorsitzende Jeff Zucker hatte bereits angedeutet, in Zukunft auf die traditionellen Upfronts – die feierliche Präsentation neuer Serien - verzichten zu wollen. In London eröffnete er nun den vollen Umfang der Sparpläne. Demnach plant NBC Universal die Produktion von aufwändigen Serien-Piloten fast vollständig einzustellen. Auf diese Weise will der Konzern bis zu 50 Millionen US-Dollar pro Jahr sparen. Als Gründe für diesen drastischen Schritt nannte Zucker den Autorenstreik, die abflauende Wirtschaft und nicht zuletzt die schlechte Performance vieler NBC-Formate in den vergangenen Jahren. "Manchmal siehst du die Welt aus einer anderen Perspektive, wenn du am Boden bist," so Zucker pessimistisch. "Bei NBC Entertainment sind wir schon seit einigen Jahren am Boden."
24.01.2008 01:19 Uhr
• Manuel Niemeyer
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Quelle: Variety/The New York Times
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