ZDF-Reporter Ulrich Tilgner verlässt seinen Sender
Der Nahost-Experte will künftig für das Schweizer Fernsehen arbeiten. Durch seinen Abgang steht das Engagement von RTL-Reporterin Antonia Rados in einem anderen Licht.
Reporter Ulrich Tilgner verlässt sehr wahrscheinlich das ZDF - jedenfalls will er sich fortan hauptsächlich auf das Schweizer Fernsehen SF konzentrieren. Er hat seinen Vertrag als Leiter des ZDF-Büros in Teheran und ZDF-Sonderkorrespondent für den Nahen und Mittleren Osten nicht verlängert.
Tilgner begründete seinen Schritt gegenüber dem Schweizer "Migros-Magazin" damit, dass er sich in Deutschland in seiner Arbeit zunehmend eingeschränkt fühlt, "gerade auch was die Berichterstattung aus Afghanistan angeht, jetzt, wo dort deutsche Soldaten sterben". Es gebe Bündnisrücksichten, die sich in der redaktionellen Unabhängigkeit der Sender widerspiegelten. Gleichzeitig werde Politik immer mehr in Nischen verdrängt.
In der Schweiz hingegen seien Sendungen wie die «Tagesschau» oder «10vor10» Institutionen. Dort habe er noch keine Eingriffe in seine Arbeit erlebt, sagte Tilgner. Durch seinen Abgang steht das Engagement von RTL-Reporterin Antonia Rados in einem gänzlich anderen Licht. Die 54-Jährige wird ab Frühjahr für das ZDF im Einsatz sein (Quotenmeter.de berichtete).