Bundesliga: Dicke Luft zwischen DFL und Premiere

Beide Seiten streiten derzeit über die Produktion der Bundesliga ab der Saison 2009/2010. Die Zukunft ist weiter unklar.

Foto: ProSiebenSat.1 ProduktionAuch wenn die Verhandlungen um die Bundesliga-Rechte ab der Saison 2009/2010 noch gar nicht begonnen haben, ist der Poker darum bereits in vollem Gange. Doch die ohnehin schon schwierigen Vorbereitungen werden durch dicke Luft zwischen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und dem Pay-TV-Sender Premiere gestört.

Hintergrund des Streits ist eine neue Regelung, nach der die Produktion der Bundesliga-Beiträge künftig von Leo Kirchs Agentur "Siris" übernommen werden soll, die bereits mit der Vermarktung der Rechte beauftragt ist (Quotenmeter.de berichtete). Das schmeckt den Verantwortlichen von Premiere gar nicht - im Falle eines Rechte-Erwerbs möchte der Sender auch weiterhin selbst für die Produktion verantwortlich sein.




Die DFL zeigt sich wenig kompromissbereit: "An dieser Stelle lassen wir nicht mit uns reden", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert gegenüber der "Financial Times Deutschland" (FTD). "Premiere wird eine unternehmerische Entscheidung zu treffen haben." Durch das "Rundum-Sorglos-Paket" inklusive Produktion der Sendungen möchte die DFL künftig auch kleineren Anbietern bessere Chancen bieten. "Das Scheitern des Anbieters arena hat gezeigt, dass der Kostenblock für die Beitragsproduktion Fußballrechte für neue Anbieter unattraktiv macht", so Seifert weiter.

Unklar ist allerdings, ob nach dem Aus von arena tatsächlich noch Kabelanbieter ernsthaftes Interesse an der Bundesliga bekunden. Klar ist auch: Premiere wird sich kaum mit den derzeit bekannten Vorgaben zufrieden geben wollen. Bleibt aus Sicht der DFL nur zu hoffen, dass man sich am Ende nicht verpokert. Erst zu Wochenbeginn hatte etwa WDR-Intendantin Monika Piel deutlich gemacht, dass noch nicht sicher sei, ob die ARD überhaupt wieder um die Bundesliga-Rechte bieten wolle. Eine Free-TV-Ausstrahlung am späten Abend ließe sich nicht refinanzieren.
29.01.2008 14:38 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: FTD Kurz-URL: qmde.de/25016