Die Kritiker: «Der Bergdoktor»

Story:
Dr. Martin Gruber, der vor knapp 15 Jahren das idyllische Ellmau verlassen hat, um inNew York als Chirurg ein Leben am Puls der Zeit zu führen, will seine Mutter Elisabeth zu ihrem Geburtstag mit einem Kurzbesuch auf dem Berghof überraschen. Allerdings erwartet Martin in der Heimat keine ausgelassene Geburtstagsfeier: Er platzt mitten in die Beerdigung von Sonja, der Frau seines jüngeren Bruders Hans und Martins erste große Liebe. Sie ist an den Folgen eines Autounfalls mit Fahrerflucht gestorben.

Während Martin seine kleine Nichte Lilli tröstet, schmiedet der alte Bergdoktor, Dr. Roman Melchinger, seine eigenen Pläne. Er will Martin dafür gewinnen, seine in die Jahre gekommene Praxis zu übernehmen. Ein Schritt, der für Martin völlig ausgeschlossen ist. Doch so leicht gibt Dr. Melchinger nicht auf. Er sorgt dafür, dass Martin an seiner Stelle zu einem dramatischen Rettungseinsatz in die Berge gerufen wird. Gemeinsam mit seinem Bruder Hans, dem Leiter der Bergwacht, kann Martin den schwer verletzten Peter Meinrad bergen.

Darsteller:
Hans Sigl («SOKO Kitzbühel») ist Dr. Martin Gruber
Heiko Ruprecht («Abseits») ist Hans Gruber
Monika Baumgartner («Nicht ohne meinen Anwalt») ist Elisabeth Gruber
Siegfried Rauch («Traumschiff», «Kreuzfahrt ins Glück») ist Dr. Roman Melchinger
Natalie O‘Hara ist Susanne Dreiseitl
Ronja Forscher («Für immer Afrika») ist Lilli Gruber

Kritik:
Gespannt haben zahlreiche Fans der alten Serie «Der Bergdoktor» auf das Comeback der Arzt-Serie gewartet. In den 90ern war die Serie ein großer Hit beim Privatsender Sat.1 - an die zehn Millionen Menschen wollten die Serie damals Woche für Woche sehen. Doch dann war plötzlich Schluss, denn das Publikum war schlicht und ergreifend zu alt. Überwiegend Zuschauer über 50 Jahren sahen zu. So wird das wohl auch im Jahr 2008 sein, wenn das ZDF eine neue Staffel immer donnerstags ausstrahlen wird.

Wenig verwunderlich: Junge Zuchauer werden sich mit der Serie wohl kaum identifizieren können - Ältere dafür umso mehr. Wirklich herrlich sind erneut die Bergaufnahmen, die zum romantischen Träumen einladen und eine unglaublich entspannte Atmosphäre zaubern. Denn auch 2008 ist der «Bergdoktor» alles andere als hektisch. Wie auch früher darf man der Serie so getrost unter das Motto “gemütliches Fernsehen” stellen - was ja nicht zwingend negativ sein muss.

Neuer «Bergdoktor» ist Hans Sigl, der einigen Zuschauern aus «SOKO Kitzbühel» oder auch aus dem Sat.1-Mehrteiler «Zodiak» bekannt sein könnte. Sigl liefert grundsolide Arbeit ab - er ist wohl ein Zeichen des Versuchs des ZDF die neue Serie nicht ganz so alt und angestaubt aussehen zu lassen. Während seine Figur, die des Dr. Martin Gruber, in der ersten Folge noch überredet werden muss, den Posten des alten Bergdoktors zu übernehmen, hat er sich in Episode zwei für die Idylle und gegen New York entschieden.

Die Geschichten, die erzählt werden, sind natürlich irgendwo und in irgendeiner Form schon einmal da gewesen. Auch derjenige, der behauptet, dass sich die Autoren gerne einiger Klischees bedient haben, hat völlig Recht. Dem Zielpublikum der Serie - also den älteren Damen und Herren wird es dennoch gefallen. Alles in allem gelang ein ordentliches Comeback - den Jüngeren sei an diesen Abenden aber in jedem Fall ein anderes Programm empfohlen.

Das ZDF zeigt acht Folgen des «Bergdoktors» donnerstags um 20.15 Uhr. In den ersten Wochen können sich die Ausstrahlungen aber wegen UEFA Cup-Spielen verschieben oder gänzlich ausfallen.
06.02.2008 14:05 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/25193