Ohne Wenn und Aber: Der Autorenstreik ist beendet

Am Samstag waren sich WGA und AMPTP einig, nun mussten nur noch die Autoren für ein Ende des Streiks stimmen.

„Der Streik ist vorbei“, sagte WGA-Westküsten-Präsident Patric Verrone leidenschaftslos, aber mit einem Lächeln im Gesicht, „unsere Mitglieder haben abgestimmt. Die Autoren können zur Arbeit zurückkehren.“

Der Writers Guild of America-Vorsitzende verkündete gegen 19.00 Uhr am Dienstag nach Westküstenzeit, dass sich 92,5 Prozent der 3.775 Stimmberechtigten für das Ende des Streikes entschieden haben. Der 100-Tage-Streik sollte nach Meinung von 283 Autoren noch länger andauern, 3.492 Schreiberlinge sind mit den Ergebnissen zufrieden. Die Mitglieder durften 48 Stunden lang entweder im WGA-Theater im Gothams Crowne Plaza Hotel oder per Fax abstimmen.

Die endgültige Entscheidung fiel drei Tage später als sich die Writers Guild of America mit dem Studioverband Alliance of Motion Picture and Television Producers geeinigt hatte. Bereits am Samstagmorgen zeigte sich die WGA zufrieden.




Somit ist auch die beliebteste und bekannteste Preisverleihung Amerikas nicht mehr von einer Absage bedroht: Denn bereits in elf Tagen finden die Academy Awards statt, bei der Oscars in 24 Kategorien vergeben werden. Ein Ausfall der Gala wäre für die Branche ein erheblicher Reinfall gewesen. Bereits am Donnerstag werden Academy of Motion Pictures Arts and Sciences-Präsident Sid Ganis und Oscar-Produzent Gil Cates (Bild) in einer Pressekonferenz bekannt geben, wie die Verleihung von statten gehen wird. Nachdem sich Autoren und Produzenten geeinigt haben, werden die großen Stars nicht zur Unterstützung des Streiks zu Hause bleiben.

„Das ist ein Tag der Erleichterung und des Optimismus für alle in der Unterhaltungsindustrie“, teilten CBS-Chef Leslie Moonves, MGMs Harry Sloan, NBC Universals Jeff Zucker, Brad Grey (Paramount), Michael Lynton (Sony Pictures), Robert Iger (Walt Disney) und Barry Meyer (Warner Bros.) mit. „Der Streik war außergewöhnlich schwierig für uns alle, aber am stärksten betraf es die vielen Tausenden (…), deren Einkommen von dieser Industrie abhängt. Wir hoffen (…), dass wir unser bestes geben können (…), um großartige Inhalte an unsere weltweiten Zuschauer zu liefern.“

Gegenüber Daily Variety erklärte Moonves, dass es äußerst wichtig gewesen sei, mit der Gewerkschaft ein persönliches Gespräch zu führen: „Ich denke, am Anfang gab es Missverständnisse“. Diese wurden nun geklärt und nun heißt es in Hollywood wieder: „The show must go on!“
13.02.2008 10:59 Uhr  •  Fabian Riedner  •  Quelle: Variety Kurz-URL: qmde.de/25336