Die Abonnentenzahlen von Premiere stiegen gegenüber dem Vorjahr - nicht zuletzt wegen eines Rechentricks deutlich. Über vier Millionen Menschen empfangen den Sender.
Der Pay-TV-Sender Premiere hat das vergangene Jahr erwartungsgemäß mit Verlusten abgeschlossen. Der Nettoverlust lag bei 51,60 Millionen Euro, nachdem er im Vorjahr allerdings noch bei 161,50 Millionen gelegen hatte.
Das EBITDA - also das Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen - konnte im Vergleich zum Vorjahr um 73,9 Prozent auf 83,40 Millionen Euro gesteigert werden. Nach Abschreibungen verbesserte sich das Ergebnis auf -10,5 Mio. Millionen Euro - ein Jahr zuvor betrug das Minus noch 40,7 Millionen. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres konnte Premiere den Umsatz auf 283,60 Millionen Euro steigern. Aufgrund der Lizenzzahlungen für die Bundesliga stiegen die operativen Kosten im Vergleich zum Vorjahresquartal von etwa 216 Millionen auf 270,20 Millionen Euro.
Erfreulich ist die Entwicklung der Kundenzahlen: Die Abonnentenzahlen stiegen gegenüber dem Vorjahr deutlich - jedenfalls dank eines Rechentricks: Bis zum 31. Dezember zählte 4.278.671 Abonnenten, was einem Zuwachs von über 800.000 Kunden entspricht. Allerdings: Premiere rechnet auch die rund 628.000 Kunden mit, die die Bundesliga bei Premiere über arena und Unitymedia empfangen. Die Zahl der direkten Premiere-Abonnenten stieg um 241.152 auf 3.651.142.
Michael Börnicke: "Unsere strategische Position ist ausgezeichnet: Premiere ist mit Abstand Marktführer, alle Premium-Pay-TV-Rechte liegen bei uns und wir erreichen über alle wichtigen Verbreitungswege 95 Prozent der deutschen TV-Haushalte. Außerdem spielen wir in den wichtigen Zukunftsmärkten wie HDTV, Video-on-Demand oder Internet-TV bereits heute eine führende Rolle. Der Vergabe der Bundesliga-Rechte sehen wir sehr zuversichtlich entgegen."
Die Auktion steht jedoch bekanntlich noch aus, was sich bis zum Ende des Bieterverfahrens im Kundenverhalten bemerkbar machen könnte, wie der Sender betont. Außerdem könnte man eine Beeinträchtigung des Geschäfts durch die Lücke im Verschlüsselungssystem nicht ausschließen. Prognosen will man nicht abgeben.