Claus Kleber: 'Ihr werdet mich nicht mehr los'

Wenn das «heute-journal» in ein neues Studio umzieht, wird die Sendung dynamischer. Zudem sprach er mit dem "stern" über "Spiegel", Apple, Stefan Raab und Gundula Gause.

Foto: ZDF«heute-journal»-Chef Claus Kleber hat ein neues Vorbild: den Apple-Computer. "Ich war im Januar in New York in dem neuen großen Apple-Store in SoHo", sagte Kleber dem Nachrichtenmagazin "stern".

"Da standen hinter den coolen Bildschirmen Schwarze und Weiße, Junge und Alte, Business-People und HipHop-Boys. Apple hat es geschafft, aus einem Arbeitsgerät etwas zu machen, was alle anzieht. Es geht darum, originell, direkt und einfach gut zu sein. Dann zählen Altersschranken nicht. So was Ähnliches müssen wir beim «heute-journal» auch schaffen." Gerade jüngere Zuschauer für die Sendung zu gewinnen, sei "eine Herausforderung", so Kleber.




Seine Töchter, 19 und 21, hat er nach eigener Aussage bereits für seine Sendung eingenommen. "Mit der Jüngeren war ich einmal beim ,Deutschen Fernsehpreis', als Stefan Raab auf mich zukam und sagte: 'Hey, supertoll, wie ihr das macht!' Er meinte tatsächlich das «heute-journal». Da wuchs ich in ihren Augen um mindestens vier Zentimeter. Und einen Moment lang fand ich mich selber cool."

Im Dezember hatte Kleber das Angebot abgelehnt, "Spiegel"-Chefredakteur zu werden. Letztlich habe sein Bauch entschieden. Sein Bewerbungsgespräch beim "Spiegel" beschreibt er im "stern"-Interview als "konfrontativ": "Wir haben nicht gekuschelt", so Kleber. "Ich hab ihnen gedroht, dass ich ein Chefredakteur wäre, der ihnen dauernd im Nacken sitzt." Nun werde er beim ZDF bleiben: "Nachdem ich so eine Riesenchance abgesagt habe, macht mir wahrscheinlich kein Mensch mehr ein Angebot. Ich habe meiner Truppe gleich nach der Entscheidung gesagt: 'Ihr werdet mich nicht mehr los.'"

Ende dieses Jahres soll das "heute-journal" in ein neues Nachrichtenstudio umziehen, das sich gerade im Rohbau befindet. "Dann haben wir auch keinen Moderator mehr, der an seinem Schreibtisch festgetackert ist. Ich will mich bewegen können. Außerdem schaffen wir Platz für Computeranimationen und Grafiken neben den Moderatoren." Klebers Co-Moderatorin Gundula Gause soll dem Zuschauer erhalten bleiben: "Keine Grafik kann Gundula ersetzen."
20.02.2008 09:11 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: stern Kurz-URL: qmde.de/25478