«Kreis runde Sache»: Ein Kessel Pay-TV

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Pay-TV.

Das klingt doch mal viel versprechend: Die gute, alte „Super-Illu“ will einen eigenen Pay-TV-Sender starten. Wer jetzt an nackte Tatsachen und wilde Spielchen denkt, muss allerdings enttäuscht werden. Sie verwechseln dann wohl „Blitz-Illu“ mit der „Super-Illu“. Womöglich fallen Sie dann auch nicht in die Zielgruppe des geplanten Bezahlkanals.

Der will sich nämlich – getreu der riesigen Leserschaft – nämlich nur mit Sendungen für Ostdeutsche beschäftigen. Weil geschätzte 40 Prozent der „Super-Illu“-Leser aus den neuen Bundesländern stammen und die restlichen 60 Prozent aus Ostdeutschland kommen und mittlerweile in den Westen gezogen sind, um dort Arbeit zu finden, gibt’s also bald Petra Kusch-Lück nonstop.

Wolfgang Lippert darf so vielleicht noch einmal im „Kessel Bunten“ baden oder „Erna kommt“ zum Besten geben. Im Hauptabendprogramm, versteht sich. Doch so schlecht war das Ossi-Fernsehen ja eigentlich gar nicht: Wer würde nicht auch heute noch für „Vom Scheitel bis zur Sohle“, dem Magazin für Nähen, Stricken und Stopfen bezahlen oder den letzten Hartz IV-Groschen für „HAPS“ - Haushalts Allerlei Praktisch Serviert – auf den Tisch legen?

Nicht zu vergessen „Showkolade“, „Da lacht der Bär“ und „Oberhofer Bauernmarkt“ – da geht doch das Herz des ostdeutschen Senioren-Publikums auf. Und zu Weihnachten darf natürlich beim neuen „Super-Illu“-Sender die großartige XXL-Show „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ nicht fehlen. Nachrichten gibt’s natürlich in der „Aktuellen Kamera“. Bleibt nur die Frage: Wer abonniert freiwillig eine Kopie des DDR-Fernsehens, wenn’s doch den MDR gibt?

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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22.02.2008 00:00 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/25528