Die Kritiker: «Tatort: Und Tschüss»

Story:
Arno Dahm, Unternehmer einer Firma mit fair gehandelten Produkten, kommt bei dem Versuch, ihn zu entführen, um. Die Täter können fliehen - nur die 13-jährige Doro wird Zeugin der Tat - offenbart sich aber niemandem. Die Ermittlungsarbeit beginnt.

Casstorff ist irritiert über das Ausbleiben seiner Freundin Wanda Wilhelmi. Die Staatsanwältin wollte sich - als sie am Telefon den Namen des Toten hört - sofort auf den Weg zum Tatort machen. Sein Kollege Holicek durchleuchtet derweil das berufliche Umfeld des Getöteten und trifft als erstes auf den Exportsverbandsvorsitzenden Karl Dursthoff, der von Streitigkeiten zwischen dem Toten und seinem Kompagnon Müller zu berichten weiß.

In der Tat lässt Jannik Müller, Mitinhaber der Firma "Fair Global", durchblicken, dass es mit Dahm nicht eben einfach war - standen ihnen doch Dahms hohe moralische Ansätze bei den alltäglichen Geschäften im Wege. Wanda Wilhelmi taucht weiterhin nicht auf und nicht nur Casstorff ist alarmiert: Das LKA richtet die Sonderkommission "Wanda" ein

Darsteller:
Robert Atzorn («Africa, mon Amour») ist Jan Casstorff
Tilo Prückner («Kommissarin Lucas») ist Eduard Holicek
Ursula Karven («M.E.T.R.O.») ist Wanda Wilhelmi
Julia Schmidt («Der Mann, den sie nicht lieben durfte») ist Jenny Graf

Kritik:
Robert Atzorn verlässt den «Tatort» - ab Herbst wird Mehmet Kurtulus an seiner Stelle in Hamburg ermitteln. Zum Abschluss haben die Macher noch einmal richtig einen draufgesetzt. Wer die Filme mit Atzorn bislang mochte, wird auch die Episode «Und tschüss» lieben. Kommissar Casstorff ist noch einmal ganz in seinem Element und muss all sein Können unter Beweis stellen, um seinen persönlichsten Fall zu lösen.

Seine große Liebe wurde entführt. Klingt klischeehaft - ist es an manchen Stellen auch. Es war wohl auch für die Macher ein schwieriger Grat einerseits so viel Spannung wie möglich aus dem Stoff herauszuholen, andererseits aber nicht ganz so dick aufzutragen. An vielen Stellen ist es gelungen, die Balance zwischen beidem zu halten - einige Ausrutscher seien an verziehen.

Neben Atzorn überzeugt vor allem Ursula Karven, die die entführte Freundin des Ermittlers spielt. Sie geht in ihrer Rolle regelrecht auf, all das, was ihr passiert, kommt 1:1 zum Zuschauer herüber. Am Ende hat es Thomas Bohn, der nicht nur das Buch schrieb, sondern auch Regie führte, geschafft, ein überzeugendes Gesamtwerk abzuliefern, bei dem auch Musik und Kamera überzeugen. Der «Tatort» sollte in dieser Woche wirklich nicht verpasst werden. Bleibt nur zu sagen: “Und Tschüss, Robert Atzorn - die «Tatort»-Fangemeinde wird Sie vermissen.”

Die ARD zeigt den «Tatort: Und Tschüss» am Sonntag, 24. Februar 2008, um 20.15 Uhr.
22.02.2008 11:15 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/25541