Oscar: Celebritykult oder angemessene Filmehrung?

Obwohl die Oscars einen enormen Medienrummel ausgelöst haben, insbesondere durch die Tatsachen, dass die goldene Figur 80. Jubiläum feierte und die Veranstaltung durch den Autorenstreik fast ins Wasser gefallen wäre, diskutierte man im Quotenmeter.de-Forum eher über die Vorberichterstattung und die generelle Qualität einer solchen Verleihung. Über eigene Wunschkandidaten oder Traumgewinner wurde sich nur wenig ausgelassen.

Zunächst stand die Frage im Raum, ob man sich die Live-Übertragung anschaut oder auf eine schlaffreundlichere Variante setzt. Während ganze 44 Prozent die Oscar-Verleihung gar nicht erst einschalten wollten, meint der User TIMBO, es sei eine jährliche Tradition, sich den Oscar live auf ProSieben "anzutun". Die Meinung vertritt auch BlueKO, der allerdings genervt ist von der ProSieben Berichterstattung: "Jedes Jahr fabrizieren die wirklich den gleichen Mist und werden einfach nicht schlau". Doch nicht alle verspürten die Lust, bis tief in den Morgen wach zu bleiben. User zvenn setzte auf die Alternative des Videorekorders, um langweilige Stellen vorspulen zu können.American-Way präferierte es, am nächsten Tag die wichtigsten Momente in Magazinen und Nachrichten zu sehen.

Durch ein "Pro & Contra" angeregt, diskutierten einige Foren-User, ob es sich beim Oscar um eine kulturell wertvolle Sendung handelt. Während einige User diese These vehement mit "Nein" beantworten und zum Beispiel Atum4 und Kuscheltiger der Meinung sind, es seien nicht die besten sondern die populärsten Leistungen, entgegnet User Theologe, dass man nicht die Awardshow als kulturell wertvoll bezeichnen könne, sondern nur die Filme, die ausgezeichnet würden. Und das Bewertungssystem der Oscars (es entscheidet keine Jury, nicht die Presse oder Fans) trage dazu bei, dass eher die Leistung des jeweiligen Filmschaffenden im Vordergrund stehe.

Auch vicaddict teilt diese Meinung: "Es ist einfach unfair zu sagen, dass sich Hollywood ausschließlich selbst feiert und man ihnen das zum Vorwurf macht." Dieser Ansicht widerspricht User GrafSpee eindeutig: Laut ihm ginge es viel um die Stimmung und Sympathie. Es sei lächerlich, zu sehen, von welchem Designer die Stars Mode tragen. "Die Oscars sind eigentlich nur dazu da, damit sich die Branche im Jahr einmal wieder selbst feiern kann".



Im Zuge des Meinungsaustausches wurde auch die ProSieben-Berichterstattung unter die Lupe genommen. Besonders von der Red-Carpet Show kamen überwiegen positive Rückmeldungen. Bis auf den User derkavkamarkuss, der meint, man müsse Steven Gätjen die Moderation entziehen, sind alle überzeugt von der Fähigkeit des Moderators. Es sei eine deutliche Verbesserung zu Anke Engelke ( moe), er habe sich wacker geschlagen und sei um Längen besser gewesen als die US-Kollegen (sibu) und er habe sich einwandfrei vorbereitet (zerospace), so die Argumente der User. Insbesondere habe er sehr gute Fragen gestellt und sei nicht vergleichbar mit der "schmierigen" Berichterstattung der US-Show.

Nach der langen Oscar-Nacht wurde noch kurz auf die Gewinner eingegangen. User poppejam fand die Verleihung "nicht so pralle", wegen des Jubiläums hatte er sich eigentlich mehr versprochen. Ob es an der geringen Zeit im Vorfeld lag? Außerdem bemängelten einige Nutzer, es sei unfair, dass Cate Blanchett (zwei Nominierungen als beste Schauspielerin für «Elizabeth: The Golden Age» und beste Nebendarstellerin für «I'm Not There») wieder keine Trophäe eingeheimst habe. Der Oskar für die Hauptdarstellerin des Dramas «La vie en Rose», Marion Cotillard, sei aber absolut verdient, meint Maxim de Winter. Theologe fügte noch hinzu, dass er positiv überrascht war von der Moderation Jon Stewarts.
27.02.2008 14:15 Uhr  •  Philipp Stendebach Kurz-URL: qmde.de/25647