ARD philosophiert über ihr Jugend-Problem

Anhand von Vorträgen wissen die Verantwortlichen der ARD nun endlich, was die Jugend will. Fraglich, ob man die Erkenntnisse auch entsprechend umzusetzen weiß.

Logo: ARDWährend andere Programm für junge Menschen senden, wird bei der ARD darüber in großem Umfang philosophiert. Gremienmitglieder der ARD und Jugendprogrammmacher haben in München auf einer Klausurtagung Erfahrungen, Ideen und Strategien diskutiert, wie öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Jugend in Zukunft besser zusammenfinden können.

"Eine zielgerichtete Ansprache der Jugend ist für die ARD von großer strategischer Bedeutung. Will die ARD ihren gesellschaftlichen Auftrag weiterhin erfolgreich erfüllen, ist es dringend erforderlich, dass eine schlüssige ARD-Gesamtstrategie entwickelt wird", sagte Volker Giersch, der Vorsitzende der Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD - wenig Neues also. Es sei deutlich geworden, dass die Ansprache der Jugend in den Planungen der ARD Priorität haben müsse. Giersch: "Dazu ist eine originäre Online-Ermächtigung erforderlich. Ansonsten können jugendaffine Formate nicht umgesetzt und die Ziele nicht erreicht werden."




Foto: ARD"Die nachwachsende Generation ist eine sehr heterogene Gruppe. Doch trotz aller inneren Differenzierung und Unterschiedlichkeit haben die 14- bis 29-Jährigen aber auch viele Gemeinsamkeiten: Sie sind noch auf der Suche nach sich selbst und nach der richtigen Umgebung - auch nach der richtigen medialen Umgebung", stellte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff in einem Referat fest. "Sie sind dynamisch, neugierig, offen, sie sind progressiv, innovationsfreudig, technikaffin. Sie nutzen besonders die neuen Plattformen bereits täglich. Hier müssen wir ihnen begegnen, zum Beispiel im Internet oder über Handy-TV."

Raff weiter: "Aber wir dürfen dabei die klassischen Medien nicht vernachlässigen, sondern müssen auch hier durch gezielte Angebote, wie Jugendwellen im Hörfunk oder spezielle Formate im Fernsehen überzeugen." Bleibt nur die Frage, ob das Angebot letztlich auch tatsächlich angenommen wird.
06.03.2008 12:18 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: ARD Kurz-URL: qmde.de/25834