«Kreis runde Sache»: Glück und Pech bei Sat.1

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Show-Kandidaten.



Wer bei einer Sat.1-Show mitspielt, ist kein Pferd. Das hat das oberste Finanzgericht der Bundesrepublik Deutschland in diesen Tagen entschieden. Im Falle eines Gewinns muss dieser Betrag nämlich ganz normal versteuert werden, weil durch die Teilnahme eine Dienstleistung erbracht wurde und kein Glück vorhanden war, urteilten die Richter.



Eigentlich stellt sich die Situation aber ganz anders dar: Denn wer in einer Show von Sat.1 auftreten muss, ist eigentlich schon genug gestraft. Auf gut deutsch: Die betroffene Person hat einfach großes Pech gehabt. Nun gibt es ja unterschiedliche Formen von Pech – wenn man immerhin noch ein bisschen Glück hat, darf man bei Kai Pflaume seinen längst verschollen geglaubten Ururgroßvater aus Botswana wieder sehen.



Im besten Fall geschieht das natürlich steuerfrei, manche Kandidaten müssen allerdings Kerosinsteuer und Aufpreis für die Business-Class bezahlen. Branchenübliche Preise eben. Man kann es auch eine Nummer schlechter erwischen und findet sich plötzlich ahnungsloser Protagonist in einer Gruppe laut schreiender Laiendarsteller in einem Fernsehgericht wieder.



Doch zurück zu unserem Pferd, das eigentlich keins ist. Beim Mega-Hit „Mein großer dicker peinlicher Verlobter“ gilt man – auch im Falle einer grausamen Hochzeit – nicht unbedingt als reine Kandidatin, sondern als Dienstleisterin. Von den gewonnen 250.000 Euro bleibt da nicht mehr ganz so viel übrig. Was lernen wir also daraus? Richtig: Nächstes Mal besser den Verlobten mimen…



Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.



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07.03.2008 00:00 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/25842