«ESC»-Vorentscheid: 'Einbildung ist halt auch 'ne Bildung'
Am Donnerstag wurde der deutsche Vorentscheid für den «Eurovision Song Contest» in Belgrad ausgetragen – gewonnen haben die No Angels mit „Disappear“. Im Quotenmeter.de-Forum wurde fleißig kommentiert.
Beim Fernsehpublikum kam die Entscheidung für den deutschen Beitrag beim Grand Prix 2008 nicht sonderlich gut weg: Nur 3,47 Millionen Zuschauer verfolgen die Sendung mit Thomas Hermanns und Gästen. Gewonnen haben nach der knapp zweistündigen Show die No Angels, die sich in zwei Votingrunden an die Spitze setzen konnten. Im Finale konnten sie sich gegen Musicalstar Carolin Fortenbacher behaupten.
Zu Beginn der Show traten Ruslana, Charlotte Nilsson und Marija Serifovic auf, die ihre Siegersongs aus den Jahren 1999, 2004 und 2007 performten. american-way konnten die drei Damen überzeugen: „Großartige Eröffnung der Show, geile Performances. Schön, die Songs wieder einmal zu hören!“ Carolin Fortenbachers (Bild) Auftritt fand großen Anklang in der Forengemeinde. „Ich bin ansonsten kein Fan von Schlager, aber der Song "Hinterm Ozean" ist richtig gut!“, meint Wolpers. „Stimme ok, aber definitiv nicht meine Musik. Ist mir einfach zu cheesy“, hält moe dagegen.
„Man merkt, dass Marquess eigentlich keine Live-Band ist und das hat wirklich nicht gepasst. Ich find auch das Lied an sich recht eintönig und langweilig. Tommy Reeve: Wie schon vor mir gesagt, es ist sehr 08/15. Sagt mir nicht wirklich zu. Technisch war es aber schon recht vernünftig“, so die Marburgerin weiter. Für Cinema Bizarre hat sie wenig übrig: „Einbildung ist halt auch eine Bildung und live war es jetzt wirklich nicht toll. Tokio Hotel bringen es wenigstens noch (bis auf die englische Aussprache) auf der Bühne, aber das wirkte eher lustlos und überheblich mit sehr gequetschter Stimme.“
Als die No Angels (Bild) mit „Disappear“ auf der Bühne standen, waren die meisten User nicht gerade hellauf begeistert. „Die No-Angels-Nummer ist zwar grundsolide, aber leider nicht herausragend genug, um beim Grand-Prix vorne mitspielen zu können. Zu seicht“, meint Wolpers. „So, die erste Runde ist vorbei. Bis auf Marquess haben mir eigentlich alle Lieder gut gefallen. In Europa am besten, denke ich, würde Cinema Bizarre ankommen, weil es eben auch beim Song Contest auf die Optik ankommt und leider nicht mehr nur auf die Musik und den Text“, so das Resümee von american-way.
Nachdem Tommy Reeve, Marquess und auch Cinema Bizarre ausgeschieden waren, standen die No Angels und Carolin Fortenbacher im Finale. „Eigentlich egal, da wir als Deutschland sowieso nicht gewinnen. Aber prinzipiell bin ich jetzt für die No Angels. Das ist irgendwie internationaler. Auch wenn mich der Song eigentlich nur im Refrain überzeugt“, meint jotobi. „No Angels ist aber belanglos. Der Fortenbacher-Song hat Power und könnte durchaus was reißen. Top 10 traue ich ihr durchaus zu, wenn alles gut läuft, aber die Engel würden unter ferner liefen landen...“, argumentiert vicaddict direkt dagegen.
Recht pessimistisch sieht es jojoxyz: „Deutschland kommt nie unter die ersten 10. Dafür sorgt schon der ganze Ostblock, weil sich wieder alle gegenseitig die Punkte zuschanzen. Oder hat man endlich einmal die Regeln geändert, um das zu unterbinden?“ vicaddict sieht das allerdings ganz anders: „Erstens ja, hat man und zweitens wird dort nix zugeschanzt. Das ist einfach nur billiges Geplärre von schlechten Verlierern. Deutschland und die andern großen Länder haben einfach in den letzten Jahren grottenschlechte Songs gebracht. Mit Country-Pop reißt du nunmal nix und deutscher Swing lockt in Georgien oder Aserbaidschan niemanden hinter dem Ofen vor.“
Dann wurde es ernst: Die No Angels gingen als Siegerinnen hervor. „Gute Entscheidung“, meint Fridaforever. „An der Liveversion müssen die noch arbeiten bis Mai... die Studiofassung hört sich meiner Meinung nach gut an. Nichts Überragendes aber angenehm hörbar. Die No Angels bieten etwas fürs Auge und das alleine bringt schon Punkte. Ich würde auf Platz 10 bis 15 tippen“, meint Aboshan.
american-way lobt indes auch die Showgestaltung an sich: „Finde das Ambiente des Schauspielhauses einfach genial für so eine Show, da könnte man ruhig mehr Sendungen machen. Thomas Hermanns ist einfach spitze, er lebt einfach diese Show, da kann man nichts sagen. Der Sinn der prominenten Paten hat sich mir nun wirklich nicht erschlossen, darauf hätte man gut und gerne verzichten und einfach nur so die Promis einladen können. Der Abstimmungsmodus hat für mich nun auch nicht mehr Spannung gebracht. Ein Abstimmungsdurchgang hätte locker gereicht. Schön fand ich, dass wieder alte Grand Prix-Lieder aufgeführt wurden.“