Die Kritiker: «Alarm für Cobra 11: Stadt in Angst»

Story:
Chris und Semir werden bei einer Routinekontrolle Zeugen eines Anschlags auf die Düsseldorfer Gasversorgung. Nur mit knapper Not können sie verhindern, dass die Explosion die Düsseldorfer Innenstadt zerstört. Ein Anschlag von einer gewaltigen Dimension. Wer steckt dahinter?

Die Stadt bildet einen Krisenstab, Chris und Semir nehmen die Ermittlungen auf. Schnell merken sie, dass sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun haben. Der Erpresser versetzt die Stadt mit Anschlägen auf das Trinkwassernetz und die Stromversorgung in Panik. Und alle Verdächtigen sterben, bevor die Kommissare sie befragen können. Schließlich verhärtet sich ihr Verdacht gegen den Einsatzleiter des Krisenstabs. Und dann werden plötzlich Semirs Frau und Chris Tochter entführt.

Darsteller:
Erdogan Atalay («Maximum Speed – Renne um dein Leben») ist Semir Gerkhan
Gedeon Burkhard («Kommissar Rex») ist Chris Ritter
Charlotte Schwab («Das Duo») ist Anna Engelhardt
Gottfried Vollmer («Mein Leben und ich») ist Dieter Bonrath
Dietmar Huhn («Alle Kinder brauchen Liebe») ist Horst Herzberger
Daniela Wutte («Siegfried») ist Susanne König

Kritik:
Wer den Pilotfilm zur neuen «Alarm für Cobra 11»-Staffel bewertet, sollte sich bewusst sein, dass es sich bei der Produktion nach wie vor um eine Action-Serie handelt. Und nach diesen Maßstäben muss man über den Film auch urteilen. Natürlich ist es völlig unrealistisch, dass die beiden Autobahnkommissare Semir und Chris von drei Leuten aus einem Lieferwagen beschossen werden - dabei hunderte Patronen abgefeuert werden - und die beiden Helden ohne einen Kratzer davon kommen. In bester James Bond-Manier trifft eine Kugel sogar einen Bösewicht. Aber auch in dem Hollywood-Streifen stört sich kaum einer an der Unverwundbarkeit des Ermittlers.

An einer Stelle muss man jedoch das Unrealistische des Buches kritisieren. Nach der Tötung dreier Gangster durch Polizisten wird ein Untersuchungsverfahren gefordert, welches in Deutschland nicht nur üblich, sondern auch Pflicht wäre. Der Krisenstab lehnt dieses jedoch kurzerhand ab und konzentriert sich lieber weiter auf die richtige Arbeit. Da gibt es auch eine Menge zu tun: Unbekannte erpressen die Stadt und drohen damit Anschläge zu verüben.

Das ist auch der Grund, warum die Autobahnkommissare samt Chefin Engelhardt ihr normales Büro verlassen und in einer großen Halle ermitteln. Etliche Bildschirme, Schreibtische und insgesamt viel Metall bestimmen den Raum. Die Macher setzten hier auf kühle Farben - grau ist in den Einrichtungsgegenständen vorherrschend, das Bild erscheint stets leicht bläulich. Allein die bauliche Höhe der Halle ermöglicht tolle Kameraperspektiven und -fahrten. In Sachen Bildschnitt ist den Machern der Serie ohnehin nichts vorzumachen.

Vor allem in den Action-Sequenzen, die auch in der neuen Staffel wieder vom feinsten sind, wurden Kameras an den fast unmöglichsten Stellen installiert und liefern wirklich beeindruckendes Material. Insgesamt stehen in sich crashende Autos dieses Mal aber nicht so sehr im Vordergrund wie es früher manchmal der Fall war. Ohnehin sehen die Episoden des Jahres 2008 gänzlich anders aus als noch im Jahr 2005. Der Humor, der die Serie damals auszeichnete, ist nun komplett verschwunden. Wirklich fehlen tut er allerdings nicht - einzig die Kommissare Bonrath und Herzberger sollten künftig wieder deutlich häufiger in Erscheinung treten.

Die Auflösung des Falles ist überaus gelungen - sie ist nicht nur überraschend, sondern in sich auch plausibel. Echte Fans der Serie sollten die neue Episode auch deswegen nicht verpassen, weil sie so wohl eine völlig neue Seite des Kommissars Semir Gerkhan kennen lernen, der ein gänzlich anderes Gesicht zeigt, wenn es um das Leben seiner Familie geht.

RTL zeigt den Pilotfilm am Donnerstag, 13. März 2007, um 20.15 Uhr. Weitere einstündige Episoden folgen auf gleichem Sendeplatz.
12.03.2008 10:05 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/25961