Anne Will weist aufgekeimte Kritik zurück

In einem Interview nahm Will ihre Sendung in Schutz, nachdem der Programmbeirat scharfe Kritik daran geübt hatte.

Foto: ARD/Thorsten JanderNachdem die "Süddeutsche Zeitung" vor einigen Tagen scharfe Kritik von Seiten der ARD an die Öffentlichkeit brachte, hat sich nun Moderatorin Anne Will zu Wort gemeldet. "Wenn ich auf das Urteil der Zuschauer vertrauen darf, dann scheinen wir sehr viel richtig zu machen. Wir haben seit Sendestart im Schnitt 3,90 Millionen Zuschauer – mehr als alle unsere Mitbewerber", sagte Will in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung"

Will weiter: "Die Heilserwartungen zur Neuerfindung der Talkshow, die vor dem Start an mich herangetragen worden sind, die konnte ich nur entspannt unterlaufen – so hoch wie die Latte lag. Mein Maßstab muss sein, dass unsere Sendung beim Zuschauer ankommt." Die Moderatorin betonte noch einmal, dass das in der vergangenen Woche aufgetauchte Papier noch aus dem letzten Jahr stammt. "Deshalb hatte ich keinen Anlass, mich weiter damit zu beschäftigen", so Will in der "FAS".




Die Schuld für die zuletzt aufgekommene Kritik liegt Anne Will zufolge unter anderem am System der ARD: "Da kann es dann leicht einmal passieren, dass politische Ränkespiele auf dem Rücken der eigenen Mitarbeiter ausgetragen werden. Zum Beispiel, indem ein altes Papier zu einem bestimmten Zeitpunkt noch einmal rausgespielt wird. Dann geht es nicht um konstruktive Kritik, sondern darum, mir zu schaden."

Das zuletzt viel diskutierte Betroffenen-Sofa soll wohl vorerst nicht abgeschafft werden. "Das Sofa zum Beispiel war in vielen Sendungen geradezu konstitutiv", so Will gegenüber der "FAS". Und weiter: "Wir hatten auch schon Gäste, die nur gekommen sind, weil sie auf dem Sofa sitzen konnten."
23.03.2008 18:03 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: FAS Kurz-URL: qmde.de/26207