Auch wenn das Projekt Bundesliga bei arena gescheitert ist, hat Unitymedia die Nase noch nicht voll. Derzeit denkt man darüber nach, wieder ein Gebot abzugeben.
Als Unitymedia vor zweieinhalb Jahren die Rechte an der Fußball-Bundesliga ergatterte, war die Überraschung in der Branche groß. Doch nach nur einer Saison stand der neu gegründete Sender arena schon wieder vor dem Aus - inzwischen überträgt Premiere wieder.
Bei Unitymedia selbst zeigt man sich - trotz einiger schlechter Erfahrungen - aber noch immer gut gelaunt: "Es ist nicht richtig, das Projekt als gescheitert zu bezeichnen. Natürlich ist es nicht so gelaufen, wie wir es ursprünglich geplant hatten. Aber letztlich haben wir damit Unitymedia zu einem großen Erfolg verholfen", machte Unitymedia-Chef Parm Sandhu in einem Interview mit "Welt am Sonntag" deutlich.
arena hat dem Geschäft einen "enormen Schub" gegeben. Sandhu: "Der gesamte Pay-TV-Markt hat durch unsere Initiative eine halbe Millionen neue Pay-TV-Kunden gewonnen. In zwölf Monaten haben wir unsere Digital-Kunden-Abonnementen verfünffacht." Dass noch einmal ein Neuling um die Rechte buhlt, hält er für nicht ausgeschlossen: "Die Situation ist heute für Neueinsteiger viel besser, weil die Deutsche Fußball Liga ein sendefertiges Produkt verkaufen will. Wir mussten ja einen kompletten TV-Sender mit Redaktion und allem aufbauen."
Und womöglich bietet Unitymedia selbst sogar wieder mit - ausschließen wollte Sandhu dieses Vorhaben gegenüber der "Welt am Sonntag" jedenfalls nicht. "Wenn der Preis stimmt, hätten wir die Vermarktungsrechte aber natürlich auch gerne direkt von der Liga." Ob Unitymedia ein Gebot abgeben wird, hänge auch "sehr stark von dem Preis und von der Ausgestaltung der individuellen Pakete" ab, die die Liga anbieten wird.
31.03.2008 11:41 Uhr
• Alexander Krei
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Quelle: Welt am Sonntag
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