Schächter: 'Wer nicht im Netz ist, hat keine Zukunft'
Wer im Jahr 2008 den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern Textbeiträge im Internet verbieten will, schadet dem publizistischen Wettbewerb, so der ZDF-Intendant.
"Wer nicht im Netz ist, hat keine Zukunft": Mit diesem Grundsatz wies ZDF-Intendant Markus Schächter anlässlich aktueller Überlegungen zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags auf die Bedeutung der Online-Perspektiven in der digitalen Welt hin.
"Wer im Jahr 2008 den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern Textbeiträge im Internet verbieten will, schadet dem publizistischen Wettbewerb", sagte Schächter zur Eröffnung der 41. Mainzer Tage der Fernsehkritik zum Thema "Ware oder Wert? - Fernsehen zwischen Cash Cow und Public Value" am Montag. "Wer in der Konvergenz der Medien, in der Text- und Bewegtbild jeden Tag neue Fusionen eingehen, Ausschlusskategorien einführen will, gefährdet die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und widerspricht der Online-Entwicklungsgarantie des Bundesverfassungsgerichts."
Schächter stellte zum Auftakt der Medientage in fünf Punkten dar, dass den öffentlich-rechtlichen Sendern in der Zukunft des dualen Systems aufgrund der geänderten Geschäftsmodelle der Privatsender eine wachsende publizistische Bedeutung zukomme. Diese zunehmend wichtigere Rolle in der digitalen Welt müsse vor allem auch im weltweiten Netz wahrgenommen werden, ansonsten werden Fernsehangebote, die nicht mit dem Netz kombinierbar sind, ohne Chance bleiben.