«Kreis runde Sache»: Deutsch? Nein danke?
An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Deutsche Serien.
Wer erinnert sich nicht auch heute noch gerne an die 90er Jahre, in denen das deutsche Fernsehen in weiten Teilen viel angenehmer zu ertragen war als heute? Zwar gab es auch schon damals zahlreiche Formate, die besser niemals hätten ausgestrahlt werden dürfen. Doch immer war 9Live zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf der Welt. Und dieses Argument zählt mindestens doppelt so viel wie alle anderen Gegenargumente.
Vor allem eins war damals schöner: Die deutschen Serien. Gut, der Bergdoktor ermittelt inzwischen wieder – auch wenn die Zuschauer altersgemäß inzwischen mit der Serie zum ZDF gewechselt sind. Und selbst „Kommissar Rex“ wird wieder auf die deutschen Bildschirme zurückkehren. Aber sonst? Mancher Fernsehmacher trauert der guten, alten Zeit wahrscheinlich hinterher, schließlich war die Chance eines Deutsch-Flops vor gut zehn Jahren längst nicht so groß wie heute.
Kurioserweise wurden die Serien mit den Jahren immer anspruchsvoller, die Zuschauer aber immer weniger. Stattdessen kommt eher Bewährtes gut an: Am erfolgreichsten ist eben nicht eine schnell und modern gedrehte Krimiserie, sondern ein Haufen Nonnen, die gegen einen fiesen Bürgermeister kämpfen – natürlich stets überwacht vom lieben Gott und den ARD-Programmverantwortlichen.
Deutsch ist offensichtlich ansonsten out, das Publikum lehnt dankend ab, was vor allem die Privaten zu spüren bekommen. Bei RTL und Sat.1 sind derzeit oft so erfolglos, dass man sie schon die „SPD des deutschen Fernsehens“ nennt. Nicht mal mehr große Spielfilme sind mehr Garanten für gute Quoten. Doch auch hier liegt die Erklärung auf der Hand: Warum sollen Papst-Attentate und Jüngste Gerichte beliebt sein, wenn das Publikum auf heile Welt in Nonnenkutten abfährt?
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
● Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!
Wer erinnert sich nicht auch heute noch gerne an die 90er Jahre, in denen das deutsche Fernsehen in weiten Teilen viel angenehmer zu ertragen war als heute? Zwar gab es auch schon damals zahlreiche Formate, die besser niemals hätten ausgestrahlt werden dürfen. Doch immer war 9Live zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf der Welt. Und dieses Argument zählt mindestens doppelt so viel wie alle anderen Gegenargumente.
Vor allem eins war damals schöner: Die deutschen Serien. Gut, der Bergdoktor ermittelt inzwischen wieder – auch wenn die Zuschauer altersgemäß inzwischen mit der Serie zum ZDF gewechselt sind. Und selbst „Kommissar Rex“ wird wieder auf die deutschen Bildschirme zurückkehren. Aber sonst? Mancher Fernsehmacher trauert der guten, alten Zeit wahrscheinlich hinterher, schließlich war die Chance eines Deutsch-Flops vor gut zehn Jahren längst nicht so groß wie heute.
Kurioserweise wurden die Serien mit den Jahren immer anspruchsvoller, die Zuschauer aber immer weniger. Stattdessen kommt eher Bewährtes gut an: Am erfolgreichsten ist eben nicht eine schnell und modern gedrehte Krimiserie, sondern ein Haufen Nonnen, die gegen einen fiesen Bürgermeister kämpfen – natürlich stets überwacht vom lieben Gott und den ARD-Programmverantwortlichen.
Deutsch ist offensichtlich ansonsten out, das Publikum lehnt dankend ab, was vor allem die Privaten zu spüren bekommen. Bei RTL und Sat.1 sind derzeit oft so erfolglos, dass man sie schon die „SPD des deutschen Fernsehens“ nennt. Nicht mal mehr große Spielfilme sind mehr Garanten für gute Quoten. Doch auch hier liegt die Erklärung auf der Hand: Warum sollen Papst-Attentate und Jüngste Gerichte beliebt sein, wenn das Publikum auf heile Welt in Nonnenkutten abfährt?
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16.04.2008 00:00 Uhr
• Alexander Krei
Kurz-URL: qmde.de/26663