Der Burda-Verlag torpediert den geplanten Fernsehvertrag des DFB mit ARD und ZDF und findet die Verhandlungen "wettbewerbsrechtlich fragwürdig".
In die weit fortgeschrittenen Verhandlungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den Öffentlich-Rechtlichen kommt offenbar noch einmal Bewegung. Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, grätscht der Burda-Verlag in die Vergabe-Phase.
Die öffentlich-rechtlichen Sender hatten sich grundsätzlich mit dem Fußballbund auf eine Verlängerung des Rechtevertrags für den DFB-Pokal und die Spiele der Nationalmannschaft ab 2009 verständigt. Auf eine Ausschreibung verzichtete der Verband, da ARD und ZDF bis zum 30. Juni ein Erstverhandlungsrecht hätten. Der Abo-Sender Premiere könnte zusätzliche Pokalspiele live zeigen (Quotenmeter.de berichtete).
In einem Brief an DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach forderte die neue Burda-Managerin Christiane zu Salm, die für den Verlag neue Geschäfte entwickeln soll, nun eine formelle Ausschreibung der Rechte. Alles andere sei "wettbewerbsrechtlich fragwürdig", berichtet "Der Spiegel". Auch Privatsender halten die Vergabepolitik des DFB für problematisch. Auf die Fußballvermarktung hat das Kartellamt derzeit ohnehin einen verschärften Blick geworfen.
Burda biete dem DFB höhere Erlöse und eine breitere Verwertung der Rechte auch der Regionalligen, so der Verlag. Mit ARD und ZDF wolle man als Partner zusammenarbeiten.