Am Donnerstag gab es den «Schmidt & Pocher»-Tiefpunkt zu begutachten. Zum Schluss der recht fragwürdigen Ausgabe wurde es aber dann doch noch lustig.
Seit mehr als einem halben Jahr dürfen Harald Schmidt und Oliver Pocher nun schon gemeinsam im Ersten blödeln – wirklich innovativ ist deren gemeinsame Late-Night-Show allerdings nur in wenigen Momenten.
Auch die Einschaltquoten sind nur wenig erfreulich: Zwar ist es Oliver Pocher gelungen, wieder einige junge Zuschauer zurück zu erobern, doch überzeugende Zuschauerzahlen sehen anders aus. Und so warten Publikum und vielleicht auch so mancher ARD-Oberer auf den Durchbruch. Sowohl aus Sicht der Quoten als auch inhaltlich. In beiden Fällen gibt es nämlich überwiegend nur Magerkost.
In dieser Woche wurde das einmal mehr sehr deutlich: Nach einer weitgehend langatmigen dreiviertel Stunde begrüßte das Duo Reyhan Sahin, die eigentlich besser bekannt unter ihrem Künstlernamen „Lady Bitch Ray“ ist. Dem machte sie bei ihrem Auftritt alle Ehre: Im selbst ernannten „Vagina Style“ betrat sie die Bühne, nicht davor scheuend, auch den Hintern in die Kamera zu halten und allerhand Wörter der Fäkal-Sprache zu verwenden. Was folgte, war ein belangloses Gespräch über Genitalien & Co. Dem MDR war das offensichtlich eine Nummer zu hart - am Freitag verzichtete man auf eine Wiederholung der grenzwertigen Ausgabe.
Als alles überstanden zu sein schien, bekam Oliver Pocher – als dessen Gast Schmidt Lady Bitch Ray zuvor angekündigt hatte – dann auch noch ein wenig „Fotzensekret“ geschenkt, woraufhin er ähnlich sprachlos blieb wie bereits zuvor. Doch der Tiefpunkt sollte erst noch folgen: Nach dem Auftritt der norwegischen Sängerin Maria Mena, die deutlich gesetzter auftrat als Lady Bitch Ray zuvor, bewertete Pocher die Gesangsleistung seines zweiten Gastes in Bohlen-Manier und übergab ihr prompt das zuvor erhaltene Fläschchen.
Spätestens nun reichte es auch Harald Schmidt, der Pocher daraufhin aus „völlig uncharmant“ bezeichnete und die letzten Sekunden für einen scharfen Tadel seines Show-Kollegen nutzte. „Für so eine kleine miese Type, die, wenn sie Fotzensekret überreicht kriegt, so klein mit Hut ist und dann einem ausländischen Gast so reinsemmelt, der kein Deutsch versteht. Oliver Pocher – nächstes Mal hat er es begriffen.“ Sprach es und beendete die Sendung. Zurück blieb ein sichtlich verwirrter Oliver Pocher, der wohl nicht mehr so schnell während Schmidts Anwesenheit Geschenke verteilen wird.
25.04.2008 20:41 Uhr
• Alexander Krei
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