Permira-Chef: 'Wir sind nicht das Sozialamt'

In einem Interview machte der Chef der Investorengruppen deutlich, dass Sat.1 nicht verkauft werden soll. Zudem redete er die Verschuldung von ProSiebenSat.1 klein.

Logo: PermiraDer Investor Permira hat noch einmal betont, dass ein Verkauf von Sat.1 nicht zur Debatte steht. "Aus unserer Sicht macht das überhaupt keinen Sinn. Sat.1 wird nicht verkauft", sagte Permira-Chef Jörg Rockenhäuser gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Vor einigen Wochen hatte Premiere-Chef Michael Börnicke Interesse an dem Berliner Sender bekundet, was von ProSiebenSat.1 umgehend abgelehnt worden war. Die derzeitig angespannte finanzielle Lage des europäischen Fernsehkonzerns sieht man bei Permira unterdessen nicht problematisch: "Keiner fährt das Unternehmen gegen die Wand. Die Verschuldung erscheint vielleicht hoch, ist aber nicht zu hoch." Der Konzern ist derzeit mit rund 3,50 Milliarden Euro verschuldet.




Eine Zerlegung der Sendergruppe in Einzelteile schloss Rockenhäuser im "Focus"-Gespräch derweil aus. Der Permira-Chef wehrte sich zudem gegen "Heuschrecken"-Vorwürfe: "Wir fallen nicht über Unternehmen her, grasen sie ab und ziehen dann weiter. Vor uns muss sich niemand fürchten." Laut Rockenhäuser hätte seine Firma in vielen Fällen, wie etwa beim Pay-TV-Sender-Premiere, Unternehmen vor der Pleite bewahrt: "Natürlich sind wir nicht das Sozialamt. Aber unsere Vorgehensweise nutzt Investoren wie Beschäftigten." Nach seiner Darstellung erwarten die Investoren der Permira-Fonds eine jährliche Rendite von 25 Prozent.
19.05.2008 08:26 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Focus Kurz-URL: qmde.de/27325