Im Vergleich zu vergangenen Staffeln musste die Show Federn lassen, doch mit dem Ergebnis kann man außerordentlich zufrieden sein.
Seitdem im Jahre 2002 die erste Staffel der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» an den Start gegangen ist, konnte man in Deutschland einen wahren Boom des Genres verzeichnen. Eine Ausgabe der ersten Staffel endete mit einem unglaublichen Marktanteil von 41,4 Prozent in der Zielgruppe, die letzten Mottoshows wurden von über zehn Millionen Menschen gesehen. Natürlich sanken mit der Zeit die Quoten – ein so starkes Hoch kann man schließlich nicht sechs Jahre aufrecht halten.
Mit der zweiten Staffel brachen die Reichweiten plötzlich auf etwa die Hälfte ein, bis sie sich wieder regenerierten. Auch die letzte Staffel, in der Mark Medlock als Gewinner gekürt wurde, erreichte Spitzen-Quoten. Keine andere Castingshow kann dem von Grundy Light Entertainment produzierten Show das Wasser reichen. Das bewies auch die fünfte Staffel wieder sehr deutlich.
Am 23. Januar 2008 startete dann nach einem guten halben Jahr Pause in die neue Staffel. Wie gewohnt zeigte RTL erst Berichte der Castings, in denen sich einige Kandidaten maßlos überschätzten, andere wiederum ihr Können bewiesen. 6,24 Millionen Zuschauer wollten die neuen Folgen sehen – damit konnte man die Quoten des Starts der vierten Staffel exakt halten. Mit Marktanteilen von 18,8 beziehungsweise 32,3 Prozent konnten die Produzenten sich sehr glücklich schätzen. Besonders gut lief es eine Woche später. 6,53 Millionen Menschen interessierten sich für die neuen Geschehnisse – ein absoluter Reichweiten-Rekord. Der Marktanteil bei den werberelevanten Menschen stieg auf 34,9 Prozent an.
Einen kleinen Rückschlag auf hohem Niveau musste man mit der Top 15-Show verkraften. Nach 10 höchst erfolgreichen Sendungen sendete man am 08. März in einer besonders langen Ausgabe die Top 15-Show, in der sich entschied, wer in den Mottoshows gegeneinander antritt. 5,15 Millionen Zuschauer verfolgten die Entscheidung, was zu 17,3 Prozent Marktanteil führte. Natürlich sind auch das gute Werte, doch an die der Castingberichte konnten sie nicht heranreichen.
Ab dem 15. März durfte die Jury, bestehend aus Dieter Bohlen, Anja Lukaseder und Andreas Läsker, dann die Bewertung zu den einzelnen Kandidaten in den Mottoshows abgeben. 5,28 Millionen Menschen sahen die erste Entscheidung, woraus Marktanteile von 18,1 respektive 29,6 Prozent resultierten. Mit der dritten Show, in der es um Songs von Mariah Carey und Take That ging, sank «Deutschland sucht den Superstar» erstmals unter die Fünf-Millionen-Zuschauer-Marke. 24,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kamen einem neuen Tiefstwert gleich.
Nach einer kurzen Erholung sanken die Werte stetig ab, bis sie am 10. Mai – ausgerechnet dem Halbfinale – bei 4,31 Millionen Zuschauern ankamen. 18,9 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren und 31,3 Prozent in der Zielgruppe sind für «Superstar»-Verhältnisse keine guten Ergebnisse. Insbesondere alarmierend, da es sich um die vorletzte Show handelte. Das Finale konnte sich dann aber wieder aufrappeln und verzeichnete 5,54 Millionen Zuschauer, was genau 20,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe entsprach. 30,9 Prozent wurden bei den jungen Zuschauern gemessen.
Natürlich fällt der Abwärtstrend der gelaufenen Staffel auch bei den Durchschnittswerten deutlich ins Gewicht. 5,04 Millionen Zuschauer ergeben sich als Mittelwert bei den Mottoshows. Da sah es bei den Castingberichten besser aus: 5,85 Millionen (18,4 Prozent Marktanteil). 28,3 Prozent Marktanteil kamen als Durchschnittswert bei den 14- bis 49-Jährigen heraus. Gut ist das Resultat allemal – nur der Abwärtstrend dürfte den Machern zu denken geben. Deswegen wird es auch in der bereits bestätigten sechsten Staffel deutliche Veränderungen geben.
19.05.2008 14:19 Uhr
• Philipp Stendebach
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