Bundesliga: Topspiele am Samstag, mehr Spiele am Sonntag

Die DFL hat die Bundesliga-Pakete für die übernächste Saison vorgestellt. Alle Seiten wurden dabei bedacht.

Foto: ProSiebenSat.1 ProduktionZwar ist die Lage durch die Einmischung des Bundeskartellamts nach wie vor unsicher, doch im Bezug auf die Bundesliga-Rechte ab der Saison 2009/2010 herrscht nun immerhin etwas mehr Klarheit. Am Dienstag hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ihre Pläne vorgestellt.

Es war wohl schwierig genug, sowohl Pay-TV als auch das frei empfangbare Fernsehen gleichermaßen zufriedenzustellen - das dürfte auf den ersten Blick durchaus gelungen sein. Gut für Fans, die nicht bezahlen wollen: Eine ausgiebige Berichterstattung im Free-TV soll gewährleistet bleiben, heißt es von Seiten der DFL. Zwei Free-TV-Szenarien bilden die Grundlage vorgestellten Konzepts. Dabei können Interessenten zum einen im Rahmen des etablierten Verwertungsschemas bieten, das weiterhin eine zeitnahe Berichterstattung am Samstag beinhaltet.




Logo: BundesligaAlternativ gibt es ein zweites Free-TV-Szenario, das am Sonntag im frei empfangbaren Fernsehen ein 14-tägliches Live-Spiel sowie eine vorgezogene Highlight-Zusammenfassung ab 18:45 Uhr mit bis zu vier Spielen in der Erstverwertung vorsieht - die «Sportschau» könnte also wie bereits spekuliert auf den Sonntag wechseln. Für die ARD wäre das jedoch ein recht unattraktiver Termin, schließlich könnte man die Sendung an diesem Tag nicht durch Werbung refinanzieren. In beiden Szenarien gibt es darüber hinaus an acht Spieltagen pro Saison ein "Spiel des Monats" am Samstagabend um 20:30 Uhr, für das sowohl im Free- als auch im Pay-TV-Bereich geboten werden kann.

Die beiden Verwertungsszenarien basieren auf einigen Änderungen im Spielplan: So wird das Freitagsspiel der Bundesliga je nach Spielen der Nationalmannschaft, also achtmal pro Saison, auf den Samstagabend verlegt und dann als "Spiel des Monats" angeboten. Auf diese Weise erhalten die Nationalspieler, die teilweise erst am Donnerstagabend von ihren Länderspiel-Einsätzen nach Deutschland zurückkehren, zusätzliche Regenerationszeit. Aus dem gleichen Grund wurde ein drittes Sonntagsspiel eingeführt. Auch hier soll angesichts der zunehmend zahlreichen UEFA-Cup-Spiele mit deutscher Beteiligung am Donnerstag eine angemessene Wettkampfpause gewährleistet werden.

Weitere geplante Änderungen: Die Bundesliga-Konferenz am Sonntag mit zwei Spielen gibt es fortan schon um 14:45 Uhr und damit über zwei Stunden früher als bislang - hinzu kommt ein Topspiel zur bewährten Zeit. Das ist dann wohl besonders für Pay-TV-Anbieter interessant. Die Samstags-Konferenz umfasst fünf Spiele und soll zur gewohnten Zeit um 15:30 Uhr beginnen. Für die 2. Bundesliga sind ein Spiel samstags um 13:00 Uhr sowie acht Topspiele pro Saison für freitags um 20:30 Uhr geplant. Damit umfasst die Konferenz am Freitag zwei Spiele, während die Vierer-Konferenz am Sonntag mit 12:30 Uhr eine neue Anstoßzeit bekommt - die Vereine dürften über die frühe Anstoßzeit wenig begeistert sein.

"Auf Basis dieser internationalen Rahmenbedingungen haben wir einen Spielplan entwickelt, der einerseits bessere sportliche Voraussetzungen für unsere Clubs bietet und andererseits für Fans und TV-Nachfrager attraktiv ist", so DFL-Chef Christian Seifert. "Im Sinne von Fans, Clubs und Sponsoren war es uns ein Anliegen, eine attraktive Präsenz der Bundesliga im frei empfangbaren Fernsehen zu ermöglichen. Wir werden damit zwei attraktive Szenarien anbieten, die beide gute Chancen haben, zum Zuge zukommen", sagt Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball: "Noch ist aber nichts entschieden. Wenn die Ausschreibung startet, können interessierte Unternehmen im Rahmen der vorgestellten Szenarien ihre Gebote abgeben. Die letzte Entscheidung über die Annahme eines Szenarios wird dann die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes haben."
20.05.2008 15:06 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: DFL Kurz-URL: qmde.de/27366