Die Kritiker: «Die letzten Tage einer Legende: Romy Schneider»

Thema
Am 29. Mai 1982 wird die Schauspielerin Romy Schneider tot in ihrer Pariser Wohnung aufgefunden. Ein französischer Arzt attestiert als Todesursache Herzversagen. Doch viele bezweifeln diese Diagnose. Viele ihrer Beziehungen scheitern, 1964 versucht sie sich das Leben zu nehmen und 1971 gesteht sie im 'Spiegel', dass sie eine Abtreibung hatte vornehmen lassen. 10 Monate vor ihrem Tod verunglückt ihr 14-jähriger Sohn David tödlich, was die Schauspielerin in eine tiefe seelische Krise stürztHat die berühmte Schauspielerin vielleicht Selbstmord begangen Oder starb sie an gebrochenem Herzen?

Kritik
Mit der zweiten Staffel von «Die letzten Tage einer Legende» zeigt der Biography Channel sechs weitere Dokumentationen über berühmte Persönlichkeiten und deren Tode. Die zweite Folge der neuen Staffel, die Dokumentation «Die letzten Tage einer Legende: Romy Schneider», besticht durch kalte Farbfilter. Zum Einen wirkt dies zwar recht kühl, bildet aber insgesamt durch die überwiegend schwarz-weißen Originalbilder keine harten Farbwechsel und kommt daher sehr harmonisch herüber.

Auch die Eröffnung der Doku ist gelungen. Man zeigt einen Interview-Ausschnitt mit Romy Schneider von ihrem letzten Interview, knapp sechs Wochen vor ihrem Tod. Der weitere Verlauf der Dokumentation bietet ebenfalls weitere Sequenzen dieses Gesprächs. Erstaunlich, dass man auf eine Synchronisation verzichtete und mit Untertiteln sendete.

Die Dokumentation ist allerdings leicht sonderbar aufgebaut: Mitten im Film blickt man ebenfalls chronologisch auf die Geschehnisse in früherer Zeit ihres Lebens zurück, die sich vor der eigentliche Rahmenhandlung – Schneiders „letzten Tage“ – abspielen. Während man danach wieder an dem Punkt angelangt, an dem die fortlaufende Erzählung abrupt beendet wurde, wiederholen sich zwei Interviews wieder. An diesem Punkt der Produktion verliert man schnell den Überblick und es dauert einige Momente bis man wieder „drin“ ist.

Die Interviewpartner sind teilweise sehr interessant. Ihr Agent und ihr Produzent kommen sehr oft zu Wort, sie sprachen auch am Abend ihres Todes noch mit ihr. Bei ihnen spürt man eine Verbundenheit, die die Doku einen gewisse Note verleiht. Andere wiederum stören zwar nicht, erscheinen aber dennoch unwichtig. Insgesamt betrachtet ist die Dokumentation unterhaltsam, handwerklich wurde aber ein wenig unsauber gearbeitet. Es ist kein Weltuntergang, wenn man sie verpassen würde.

The Biography Channel strahlt die Dokumentation «Die letzten Tage einer Legende: Romy Schneider» am Donnerstag, den 29. Mai 2008, um 20.00 Uhr aus.
28.05.2008 09:59 Uhr  •  Fabian Böhme Kurz-URL: qmde.de/27515