«Kreis runde Sache»: Couch-Potatoes

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Fußball.

Weil wir Deutschen bekanntermaßen ein Volk von Couch-Potatoes sind, müssen ARD und ZDF – also letztlich wir selbst – tief in die Tasche greifen. Fußball-Europameisterschaft, Olympische Spiele und und und… Ganz preiswert ist es nicht, den verwöhnten Zuschauern auch im Sommer ein gutes Programm zu liefern. Vorteil für die Sender: Der Erwerb dieser Rechte geschieht ganz ohne Risiko.

Denn wenn Holland die Pizzabäcker vom Stiefel mit 3:0 mal eben abfertigt, sind locker 15 Millionen Zuschauer dabei. Und wenn Lukas Podolski seinem Heimatland praktisch zwei Eigentore beschert, schnellt die Zahl der Zuschauer sogar auf bis zu 26 Millionen. Da kann selbst Thomas Gottschalks Gummibären-Bande am Samstagabend einpacken.

Damit nicht nur alle zwei Jahre mit großen Stars gekickt werden kann, wollen ARD und ZDF auch den Rubel nun ebenso rollen lassen wie den Ball. Das geht am besten mit der Champions League: Satte 30 Millionen Euro wollen die Lerchenbergler für einen Wettbewerb auf den Tisch legen, der spätestens nach dem Viertelfinale ohne deutsche Beteiligung auskommen kann.

Da handelt das Erste deutlich effektiver: Hier zahlt man nur 20 Millionen, hat gleichzeitig aber vier Vereine im Rennen – dass es sich beim Uefa-Cup nur um den Verlierer-Cup handelt, wie unser Kaiser einst so schön sagte, ist dabei offensichtlich zweitrangig. Hauptsache 22 Spieler haben 90 Minuten Spaß. Was man nicht alles für seine Couch-Potatoes tut…

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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