Hoffnungsschimmer für «Moonlight»

Die Aussichten auf einen Senderwechsel für die abgesetzte Vampirserie bessern sich. TNT zeigt nach massiver Fankampagne Interesse.

Für die im Mai recht überraschend bei CBS abgesetzt Serie «Moonlight», deren erste Staffel ab 23. Juni auf ProSieben zu sehen ist, könnte es doch noch Hoffnung auf eine zweite Staffel geben. Angeblich sei der Kabelsender TNT „definitiv interessiert“ an einer Übernahme der Show. Großen Anteil an diesem neu erweckten Interesse dürften wohl die vielen Fanaktionen haben, die seit der Absetzung energisch eine Verlängerung fordern. Eine aufwändige Fankampagne hatte ganzseitige Anzeigen in den zwei wichtigsten amerikanischen Branchenmagazinen The Hollywood Reporter und Variety geschaltet, in denen im Namen von acht Millionen treuen «Moonlight»-Zuschauern eine Fortsetzung gefordert wurde.

Nun setzen diese Fans ihre ganzen Hoffnungen auf TNT, obwohl der zur NBC-Gruppe gehörende Sci-Fi-Channel auch noch nicht ganz abgeschrieben sei. Die Organisatoren der Fankampagne wollen außerdem erreichen, dass der ausstrahlende Sender finanzielle Unterstützung von dem Satellitenbetreiber DirecTV erhält. Wie genau die aussehen könnte, war aber noch nicht zu erfahren. Bisher gibt es noch keine offiziellen Bestätigungen oder bekannte Verhandlungen. Bei dem TNT-Interesse kann es sich letztlich auch um hoffnungsvolle Gerüchte handeln.




Obwohl CBS seine Absetzung mit schwachen Einschaltquoten begründete, waren diese keineswegs katastrophal und könnten für einen Kabelsender durchaus in einem positiven Bereich liegen. Angeblich seien kreative Differenzen zwischen den Machern und CBS viel entscheidender gewesen. CBS sei mehr an einem Crime-Procedural interessiert gewesen, während die Macher der Serie eher eine fortlaufende Dramahandlung um Vampire im Sinn hatten.

Ob sie diese Pläne auch zu einem anderen Sender retten können, erscheint fraglich. Serials haben es bei Senderwechseln umso schwerer, weil sie viel mehr auf ihr Stammpublikum angewiesen sind und gerade TNT hat in der Vergangenheit selten ein glückliches Händchen dafür bewiesen bei übernommenen Serien das richtige Maß an Zurückhaltung zu finden. Ein prominentes Beispiel dafür war die Science-Fiction-Serie «Babylon 5», die TNT damals für eine fünfte Staffel übernommen hatte und in ständigen Konflikten über eine Ausrichtung mehr auf abgeschlossene Episoden zwischen Sender und Showrunner endete.
16.06.2008 11:47 Uhr  •  Daniel Deitermann Kurz-URL: qmde.de/27918