Ochsenknecht: ‚Glückliche Kinder sind nicht gefährdet‘

Uwe Ochsenknecht spricht über seine Erziehungsvorstellungen und Freiheiten, die Kinder haben sollten.

Uwe Ochsenknecht, selbst preisgekrönter Schauspieler und Musiker, ist inzwischen Vater einer waschechten Showbiz-Familie. Seine beiden Söhne Wilson Gonzalez (18) und Jimi Blue (16) sind mit inzwischen fünf Filmen der «Wilde Kerle»-Reihe auf den Kinoleinwänden erfolgreich geworden und streben seit einigen Monaten qualitativ zweifelhafte, dafür aber unzweifelhaft erfolgreiche Musikkarrieren an. Anlässlich seiner Laudatio beim Kinder-Medien-Preis «Der weiße Elefant» sprach Tele 5 mit dem Vater von drei Kindern – nach den Jungs folgte noch Töchterchen Cheyenne Savannah – über seine Erziehungsvorstellungen und erklärte warum Kinder auch ihre Freiheiten für eigene Erfahrungen brauchen.

Über seine Vorstellungen von guten Kinderfilmen befragt, sagt Ochsenknecht, dass sie „den Kindern vor allem Spaß machen“ müssen. Außerdem sei es wichtig, dass sie sich darin wieder erkennen und „das Gefühl haben, dass sie wichtig sind und etwas bewirken können in der Welt.“ An eine vorgespielte heile Welt glaubt er dabei nicht: „Man kann den Kindern nichts vormachen.“ Vor allem gesteht er den Kindern aber weit größere Einsicht zu als viele andere Erwachsene. „Kids schätzen vieles anders ein, als wir Erwachsene uns das vorstellen. Man ist immer wieder überrascht, was in ihnen vorgeht.“ Für ihn selbst waren «Peter Pan» und «Peterchens Mondfahrt» zwei großartig gelungene Kinderfilme. Eines Tages könnte er sich sogar vorstellen einen «Fünf Freunde»-Film zu drehen, was ihn reizen würde.




„Kinder müssen auf jeden Fall selbst ausprobieren“, meint Ochsenknecht, „es hat keinen Sinn, ihnen alles zu verbieten. Zum Beispiel Drogen und Alkohol. Das wird alles überbewertet.“ Er glaubt, dass Kinder als gute Menschen auf die Welt kommen und ab da alles davon abhängt, welche Erfahrungen sie machen. Wenn sie abdriften sei das für ihn ein Zeichen dafür, dass sie keinen emotionalen Rückhalt haben: „Kinder, die glücklich sind, sind auch nicht gefährdet“, bringt er es auf den Punkt. Als Eltern Kinder nur durch Verbote steuern zu wollen sei dagegen aussichtslos. „Wenn die mit ihren Kumpels unterwegs sind, kommen sie in ganz andere Umfelder. Was sie dabei annehmen und wie sie damit umgehen, ist dann auch eine Frage der Persönlichkeit.“ Bei seinen eigenen Kindern habe er die gelassenen Freiräume, um eigene Erfahrungen zu machen, nicht bereut.

Dass seine Söhne mit dem aktuellen Medienrummel gut umgehen, freut Uwe Ochsenknecht. Aus seiner Karriere hätten die Jungs bereits gelernt, dass man „nicht so ganz ernst nehmen darf, was da geschrieben wird. Wir sind ein Schauspielerhaushalt“, resümiert der Vater, „für uns gehört das dazu.“
18.06.2008 13:58 Uhr  •  Daniel Deitermann  •  Quelle: Tele 5 Kurz-URL: qmde.de/27975