Die Gründe für weitere Entlassungen sind schnell gefunden: Das digitale Playout-Center wird im nächsten Quartal fertiggestellt und ein großer Schuldenberg lastet auf dem Unternehmen.
Schon länger kriselt es gewaltig im riesigen TV-Konzern ProSiebenSat.1. Durch die Übernahme der Sendergruppe SBS, lastet um die drei Milliarden Euro Schulden auf dem Unternehmen. Außerdem musste man im letzten Quartal schwere Einbußen hinnehmen, was unter anderem dazu führte, dass mit Peter Christmann und Lothar Lanz zwei Vorstandsmitglieder das Unternehmen verlassen. Die Stimmung innerhalb des Konzerns ist also vermutlich auf dem Nullpunkt angekommen.
Wie die Süddeutsche Zeitung in der Donnerstagsausgabe vermeldete, werden bei ProSiebenSat.1 erneut Stellen gestrichen. Im Bereich ProSiebenSat.1 Produktion (PSP) müssen laut der Zeitung 85 Menschen um ihren Arbeitsplatz bangen. Während hier schon konkrete Zahlen genannt werden, will man im Unternehmen selbst davon nichts wissen und bestätigt nur, dass der Stellenabbau weitergeht. Im nächsten Quartal soll das in Unterföhring geplante digitale Playout-Center vollendet werden. So soll gemeinsam mit dem Playout-Center in London der gesamte Sendebetrieb in Europa darüber geregelt werden.
Um den Konzern wieder nach vorne zu bringen, wurde der Verkauf des Produktionscenters schon geplant, scheiterte allerdings. Ein Outsourcing-Vertrag mit IBM führte lediglich dazu, dass die Firma 170 Mitarbeiter der ProSiebenSat.1-Sparte übernimmt. Zum Ende des Jahres verlässt Vorstandsvorsitzender Guillaume de Posch das Unternehmen.