«Kreis runde Sache»: Zwegat hilft ProSieben

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: ProSiebenSat.1.

Mehrere Milliarden Euro Schulden lasten auf den Schultern von ProSiebenSat.1. Sparen steht nicht auf der Tagesordnung – im Gegenteil: Die Aktionäre erhalten mehr Geld und gleichzeitig werden riesige Summen für Fußball-Übertragungen ausgegeben, die sich am Ende ohnehin nicht rechnen, Sat.1 aber immerhin vor dem Sturz in die Bedeutungslosigkeit bewahren.

Die Folge: Der Konzernchef geht, die Aktie fällt. Ein harter und steiniger Weg steht der Mediengruppe nun bevor – und das Schlimme: Mittlerweile besitzt Sat.1 nicht mal mehr ein Mittagsmagazin, das man kurzfristig streichen kann, um an Geld zu kommen. Wenn man ein Gespür für Trends hätte, hätte man sich wohl mal „Raus aus den Schulden“ bei den Kollegen von RTL ansehen sollen.

Einen Besuch von Peter Zwegat hätte ProSiebenSat.1 in jedem Fall bitter nötig. Ausgestattet mit Koffer und Flipchart könnte der völlig uneigennützig handelnde Schuldnerberater den Herren de Posch & Co. mal auf die Finger schauen. Einsparpotential dürfte wahrscheinlich vorhanden sein. Rauchen, Saufen, exzessive Nackt-Parties – irgendein Laster wird ProSiebenSat.1 doch wohl haben.

Gespart wird dann aber wahrscheinlich trotzdem wieder am falschen Ende. Wie das eben so häufig bei „Raus aus den Schulden“ passiert: Während Mutter genüsslich jeden Tag zwei Flaschen Wodka süffelt, bleibt für die Kleinen höchstens ein halbes Brot zum Abendessen. Machen wir’s kurz: Bei ProSiebenSat.1 könnte wahrscheinlich nicht mal Peter Zwegat helfen.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.

Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!
23.06.2008 00:00 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/28055