«Kreis runde Sache»: Nicht zu helfen

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Finanzen.

Laut CNN gab es bereits frühzeitig einen Plan für den Irak nach dem Krieg. Ursprünglich sollte das Land wird in drei Zonen aufgeteilt: Benzin, Super und Bleifrei. Gekommen ist dazu bislang nicht. Die unsichere Lage im Nahen Osten und die Macht der Öl-Konzerne sorgen dafür, dass hierzulande inzwischen selbst 1,60 Euro pro Liter an Tankstellen längst keine fernen Alptraum-Vorstellungen mehr sind.

Birgit Schrowange hat am Montag bei RTL höchstpersönlich ausgerechnet, dass man gut und gerne auf ein Auto verzichten kann. Vom Ersparten sei es sogar möglich, sich fünf Mal wöchentlich mit dem Taxi zu Aldi fahren zu lassen. Ein Leben fast wie das von Birgit Schrowange – davon haben viele wahrscheinliche lange geträumt.

Aber im Ernst: Deutschland, ein Land der Taxifahrer? Wohl kaum, denn was Kühe für Inder sind, sind Autos für uns Deutsche. Für viele ist das Leben ohnehin zu kurz, um ein popliges Auto zu fahren. Doch eine Frage darf erlaubt sein: Was nützt ein Tiger im Tank, wenn ein Esel am Steuer sitzt? Und vor allem: Wenn noch nicht mal Geld für die Rechnung ist.

Nicht zuletzt deshalb haben in diesen Tagen Finanzberater wieder Hochkonjunktur im deutschen Fernsehen. Kaum ist Peter Zwegat mit seinem Aktenköfferchen in den Urlaub geflogen, mimt Michael Requardt bei RTL II schon den Existenzretter und ein gewisser Hagen hilft bei kabel eins. Angesichts dieses Übermaßes ist nur einen nicht zu helfen: Den Programmplanern deutscher Fernsehsender.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne "Kreis runde Sache" erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.

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02.07.2008 00:00 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/28255