Forenecho: Was die Leser über Telemedial denken

Die österreichische Fernsehstation Kanal Telemedial sendete fast zwei Jahre lang, im Juli folgte das Aus. Dennoch sendet der Betreiber Thomas Hornauer unter einem neuen Namen weiter. Die Quotenmeter.de-User über ein Für und Wider des umstrittenes Senders.

Was ist eigentlich der Fernsehkanal Telemedial? Der Forenuser BelgiumTV versucht sich an einer Erörterung: „Ja, keine Ahnung, ist ja ein komischer Sender. Besonders dann, wenn die Musik machen und irgendwas von einer 5. Dimension quatschen, Puhh, ne, was man nicht alles im TV senden kann.“ Der aus Belgien stammende User weist sogar darauf hin, dass der Sender von Thomas Hornauer die Zuschauer aufruft, Geld zu überweisen, wenn einem geholfen wurde. Abschließend sagt er: „Also wenn ich Probleme habe, ruf lieber bei Domian an“.

Der Fernsehsender Kanal Telemedial ging am 29. Juni 2006 auf Sendung und nannte sich „der erste spirituelle Sender in Europa“. Zunächst war man mit dem Namen „Primetime“ auf Sendung, ehe dieser am 5. Dezember 2007 abgelöst wurde. Da der Besitzer und frühere B.TV-Besitzer Hornauer Probleme mit der Medienanstalt Baden-Württemberg hatte, wurde der Sender nach Österreich verlagert. Mittlerweile hat der Sender auch seine Zulassung in Österreich verlor, sodass das Programm nun unter Primetime Mediendienst produziert und gesendet wird. Grund hierfür war die Tatsache, dass man vorwiegend aus Ludwigsburg in Deutschland und nicht in Österreich sendete.

Belgium TV wollte im Januar 2008 wissen, wie man Kanal Telemedial stoppen kann, daraufhin meinte Quotentreter: „Warum stoppen? Bis eben wusste ich gar nicht, dass es den Sender überhaupt gibt. Dementsprechend dürfte auch die Zuschauerschaft ausfallen.“ Eine Erklärung, warum sich der Sender über Wasser halten kann, lieferte landelow: „Natürlich kann man es sich einfach machen und sagen, wer sich den Mist anschaut oder gar die teureren Rufnummern wählt, ist selber schuld.“ In seinen Augen sind vor allem Menschen mit geringen finanziellen Mitteln und Leute, die in Beziehungskrisen stecken, besonders anfällig. „Statt der erhofften Hilfe gibt’s dann nur belangloses Geschwafel und eine anständige Telefonrechnung. Man sollte diese Call-in-Formate verbieten oder wenigstens stärker reglementieren“, führt landelow fort.




Während ein Teil der Forenuser gegen Kanal Telemedial wettert, ist vicaddict einer anderen Meinung: „Wenn ich mir so ansehe was für Abzocknummern und Betrügereinen 9Live und Co veranstalten, verstehe ich beim besten Willen nicht, wieso man ausgerechnet Horni (…) immer so belästigt. Der Mann hat ein Konzept, geht damit auf Sendung, und macht niemandem etwas vor. Das ist löblich.“

Ganz überrascht von dem Weitersenden des Senders war Jeythor: „Ich hab am Dienstag die Sektkorken knallen lassen, als die Lizenz endgültig futsch war, und dann...ja, klar er sendet einfach auf ‚Primetime‘ weiter, und nennt es dann eine ‚Live-DVD-Produktion‘.“ Für vicaddict ist der Aufstand nicht nachvollziehbar, da er niemand mit seinen Sendungen schadet. Der aus Graz stammende Jeythor wirft dagegen ein, dass es nicht so harmlos ist: „Da werden Leute im Studio, die offensichtlich krank sind, vor laufender Kamera fertig gemacht, und als Instrument benutzt um Telefongebühren zu kassieren“.

Es existieren derzeit unzählige Beiträge im Forum mit unterschiedlichen Meinungen und Argumenten. Letztendlich können aber nur zwei Parteien die Fernsehsender von Thomas Hornauer stoppen: Zum einen die Fernsehzuschauer, die die Ausgaben refinanzieren, zum anderen die Landesmedienanstalten.
10.07.2008 09:33 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/28431