Sonntagsfragen an Frank Matthée

Nach einer Woche war der Ausflug von Weddingplaner Frank auf den neuen Sendeplatz schon wieder beendet. Bevor diese Entscheidung bekanntgegeben wurde, sprach Frank mit Quotenmeter.de über die neue Staffel der ProSieben-Doku.

Frank, wie sieht ein typsicher Drehtag bei Ihnen aus?
6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Maske, Fahrt zum Drehort/Set, 8 Uhr Drehbeginn, Dreh bis 20 Uhr, 21 Uhr Flug zum nächsten Drehort, Übernachtung im Hotel.

Gab es Änderungen in der neuen Staffel geben oder bleibt alles beim Alten? Immerhin: Sie senden auf einem neuen Sendeplatz, was für Sie selbst eher unerheblich sein dürfte, oder?
Der Sendeplatz ist für mich überhaupt nicht unerheblich! Eine Veränderung kann erhebliche Auswirkungen auf die Quotenentwicklung haben. Sind die Auswirkungen negativ, weil sich die bisherigen Zuschauer erst einmal an einen neuen Sendeplatz und damit auf ein anderes Umfeld und eine andere Uhrzeit gewöhnen müssen, ist das unmittelbar mit der Bewertung meines Formates verbunden. Die Erfolgswährung einer Sendung ist nun einmal die Quote! So bin ich sehr gespannt, wie sich diese bei der nunmehr dritten Staffel entwickeln wird.

Andererseits bin ich zuversichtlich, dass der Sender sich die Entscheidung für einen neuen Sendeplatz genau überlegt hat und wohl gute Gründe dafür sprechen, zu einer anderen Uhrzeit auszustrahlen. Eines weiß ich – und das stimmt mich am Ende sehr optimistisch: wir sind inhaltlich noch deutlich besser geworden. Wir sind noch näher an den Paaren und deren Geschichten dran sein. Ich denke, man kann noch mehr mitfühlen als bisher. Es werden spannende und ungewöhnliche Geschichten und Themen sein und bisweilen sehr extravagante Paare. Mein Part hat mehr Raum erhalten. Ich hoffe, dass der Zuschauer damit gut unterhalten wird.

Drehen Sie eigentlich - wie früher Tine Wittler - das ganze Jahr durch?
Nein, ich drehe zirka ein halbes Jahr für eine Staffel, dafür dann aber fast ununterbrochen jeden Tag mit kurzen Atempausen. Da kommt es schon vor, dass ich nur alle 3 - 4 Wochen mal zu Hause bin. Also ein Dasein in Hotels und ohne Privatleben – und viel schlimmer – ständig nur aus dem Koffer. Was am schwierigsten ist: Die Kurzfristigkeit, mit der eine Daily-Show geplant werden muss. Planungen ändern sich notwendigerweise immer wieder mal spontan und mein Privatleben und meine Agenturtätigkeit müssen dann meist hinten anstehen.

Und tanzen Sie dann - sprichwörtlich - auf drei Hochzeiten gleichzeitig oder drehen Sie wirklich Folge für Folge ab?
Es kommt natürlich vor, dass ich auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig tanzen muss, da Heiraten nach wie vor saisonal bestimmt ist und sich so die Hochzeiten im Sommer einfach ballen. Daran kann man nichts ändern. Aber ich bin bei jedem Paar anwesend und schaue nach dem Rechten, das ist das Wichtige!

Ihre Karriere im Fernsehen begann durch Sarah & Marcs Doku. Wie kamen die beiden ausgerechnet auf Sie?
Die Chemie hat einfach von Anfang an gestimmt. Sie haben einen Planner recherchiert und sind dabei auf mich und meine Agentur gestoßen, die damals gerade bekannt wurde am Markt. Immerhin bestand sie schon 3 Jahre und ich hatte einige Erfahrung in der Hochzeitsorganisation. Wir waren uns sympathisch und die beiden hatten Vertrauen in meine Kunst. Zudem war die TV-Produktion mit meinem Auftritt zufrieden und so hat alles gepasst.

Was ist denn einfacher: Das Planen der Hochzeiten von Stars oder von Normalos?
Da ist im Prinzip kein Unterschied. Alle sind aufgeregt und voller Vorfreude und möchten das Beste und Perfekte.

Bei Stars ist halt mehr Medienrummel und man muss die Schaulustigen im Griff haben. Bei „Normalos“ kann man oft aufgrund des Budgets nicht aus dem Vollen schöpfen bzw. keine großen Extravaganzen umsetzen.

Was halten Sie persönlich von Hochzeiten? Unnötig, wunderschön?
Hochzeiten sind absolut notwendig, da sie zu einem uralten Brauchtum der Menschheit gehören. Sie geben einen gewissen Halt und befriedigen eine menschliche Sehnsucht. Die Emotionalität und das Zelebrieren ist ein Privileg der Menschheit! Außerdem macht Heiraten und Hochzeitfeiern einfach Spaß!

Gab es auch Paare bei denen Sie gewusst haben, dass diese sich vermutlich bald wieder trennen werden, weil sie schon vorher keinen wirklich glücklichen Eindruck gemacht haben?
Das kam sicher vor. Ich bekomme zwar einen guten Eindruck von dem Umgang der Paare miteinander, von ihrer Streitkultur und dem Konfliktpotenzial. Aber es ist auch teilweise nicht intensiv genug, um eine eindeutige Beurteilung vorzunehmen. Ich weiß ja nicht immer, was vorher schon alles passiert ist oder nach unserer „Trennung" passiert.

Gabriele Pauli, Ex-Fürther Landrätin hat einmal vorgeschlagen, die Ehe auf 7 Jahre zu begrenzen - wie einen normalen Vertrag - was halten Sie davon?
Das finde ich absoluten Schwachsinn! Es geht hier nicht nur um einen Verwaltungsakt oder ein Stück Papier!

Eine Ehe ist wie jede andere Beziehung oder Partnerschaft kein stabiler Status, sondern, wie alles Lebendige, einer ständigen Wandlung unterworfen. Somit muss man für das Funktionieren und das "Glück" arbeiten. Und wie stark oder lange man arbeitet, sollte jedem selber überlassen sein.
Es gibt doch klasse Vorbilder von lang andauernden Ehen. Warum sollte man dies per Gesetz zerstören?

Wie stehen Sie zum Thema Scheidung?
Ich befasse mich generell nicht mit negativen Vibes, bevor sie nicht anstehen. Das ist nicht gut fürs Karma! Wenn es gar nicht mehr geht, muss man die Konsequenzen ziehen und eine Entscheidung treffen. Wichtig ist: den Weg zu ändern, bevor man in die falsche Richtung läuft und Unglück herbei führt.

Herzlichen Dank, Frank!
13.07.2008 10:42 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/28498