Peter Limbourg kann sich über seine Quoten nicht freuen. Das Gute daran: Sat.1 stören die schlechten Werte nicht wirklich.
Rein aus Sicht der Quoten betrachtet, war die Verlegung der Nachrichten von Sat.1 von 18.30 Uhr auf 20.00 Uhr das Schlechteste, was man hätte tun können. Bis im Frühjahr zeigte der Bällchensender seine tägliche Informationssendung jeweils um 18.30 Uhr – und hatte dort mit leichten Quotenproblemen zu kämpfen. Am Ende schwankten die Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen um die 10-Prozent-Marke, lagen meist etwas darunter. Mit der Verlegung auf 20.00 Uhr wollte man der Sendung mehr Relevanz geben – hieß es zumindest zum Start. Langfristig könne man mit der «Tagesschau» mithalten, erklärten die Chefs des Senders.
Die Wahrheit sieht wohl anders aus. Die «Sat.1 Nachrichten» laufen deshalb um 20.00 Uhr, weil sie dort den geringsten Schaden anrichten. Da um 20.15 Uhr ohnehin umgeschaltet wird, ist es nahezu egal, welches Programm man in den Minuten zuvor zeigt – und wie schlecht es läuft. Eine Frage ist aber berechtigt: Wie fühlt man sich als Moderator dieser Sendung in dieser Situation? Erleichtert, weil man nahezu keinen Quotendruck hat? Oder deprimiert, weil man wie das schwarze Schaf der Familie an die Stelle geschoben wurde, wo man niemandem weh tut?
Fakt ist: Nur ein einziges Mal kamen die «Sat.1 Nachrichten» auf mehr als zehn Prozent Marktanteil – das war an dem Tag des Uefa Cup-Halbfinals St. Petersburg gegen Bayern München, als man die Sendung bereits um 18.00 Uhr ausstrahlte. Um diese Zeit klappte es dann auch mit den Quoten. 13,4 Prozent Marktanteil wurden zu früherer Stunde bei den Werberelevanten gemessen.
Die bislang niedrigste Quote wurde im Übrigen während der EM gemessen – an dem Tag, als Deutschland gegen Kroatien verlor. Nur vier Prozent der Werberelevanten ließen sich damals von Peter Limbourg informieren. Das sei der Sendung verziehen, aber auch an normalen Tagen sieht es nicht wirklich besser aus. In der Regel liegen die Marktanteile des rund 12-minütigen Formats bei fünf bis sieben Prozent – und somit weit unterhalb des Senderschnitts.
Im Schnitt informierte man mit seinen neuen Nachrichten von Montag bis Freitag 1,34 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren, 0,61 Millionen waren davon zwischen 14 und 49 Jahren alt. In der wichtigen Zielgruppe kam die Sendung somit nur auf enttäuschende 6,4 Prozent Marktanteil.