Wenn eine Zusammenfassung der Liga-Spiele vor 20 Uhr im Free-TV ausgestrahlt werden muss, wird Leo Kirchs Firma Sirius wohl aus dem Deal mit der DFL aussteigen.
Der milliardenschwere Vertrag zwischen Deutscher Fußball Liga (DFL) und Leo Kirch über die TV-Vermarktung der Bundesliga steht vor dem Scheitern. Bleibe das Bundeskartellamt bei seiner Forderung, dass eine Zusammenfassung der Spiele am Samstag zwingend vor 20 Uhr im Free-TV gesendet werden muss, sei dem Vertrag die Grundlage entzogen, heißt es bei Beteiligten auf beiden Seiten.
"Dann aber macht das Modell kaum Sinn", zitiert das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" aus DFL-Kreisen. Auch bei Sirius sieht man wenig Chancen: "Dann steigen wir aus", sagt ein Beteiligter. Das Kartellamt hatte zuletzt mitgeteilt, eine frühe TV-Präsentation der Spielhöhepunkte sei Bedingung, um die zentrale Vermarktung aller TV-Rechte durch die DFL zu genehmigen. Ein solches Kartell sei nur erlaubt, wenn der Verbraucher profitiere.
Kirch aber hat der Liga Erlöse von rund 500 Millionen Euro pro Saison für die nächsten sechs Jahre garantiert - vorausgesetzt, dass auch eine späte Zusammenfassung um 22 Uhr angeboten werden kann. Für diese Variante würden Sender wie der Abo-Kanal Premiere deutlich mehr zahlen. Auf Seiten der Liga und Sirius heißt es, die Position des Amtes sei eine Bestandsgarantie für die ARD-«Sportschau» um 18:30 Uhr, mehr Wettbewerb damit unmöglich. Das Kartellamt argumentiert dagegen, bei unattraktiven Free-TV-Sendezeiten gebe es keine Auswahl für den Zuschauer, der ins Pay-TV gezwungen werde.
Scheitert der Deal, muss die DFL die Rechte im Alleingang ausschreiben, ohne Erlösgarantie. Die zuletzt erzielten 420 Millionen Euro je Saison dürften ohnehin kaum noch realisierbar sein.