Redgrave: 'Die Magie des Kinos wird zerstört'

Die britische Thater- und Filmschauspielerin spricht mit Gatte Franco Nero im Tele 5-Interview über das gute alte Kino, Megastars in Espresso-Werbespots und die Macht der Liebe.

Die 1937 geborene Vanessa Redgrave gehört zu den renommiertesten Schauspielerinnen der Gegenwart. Nach einer Ballettausbildung absolvierte sie die Central School of Speech and Drama und wurde von Kritikern in den folgenden Bühnenwerken gefeiert. 1961 trat sie der Royal Shakespeare Company bei und ist noch heute in zahlreichen Produktionen zu sehen. Mit Franco Nero, mit dem sie seit 2006 verheiratet ist, spricht sie im Zuge der Ausstrahlung „Die junge Katharina“ am 11. August auf Tele 5 über zynische Kollegen und ihr Kennenlernen.

Während Vanessa Redgrave im Jahre 1967 geradezu verzaubert war von seinem Charme, empfand er sie als schmutzig, hässlich und ungepflegt. Diese Meinung änderte sich allerdings schnell. Franco Nero: „Wir trafen uns am Abend in ihrem Haus, und da öffnete mir eine wunderschöne Dame, die ich zuerst überhaupt nicht als Vanessa erkannte. So begann unsere Liebe.“

Gemeinsam schwelgen sie gerne in alten Zeiten. Franco Nero: „Das Fernsehen hat viel kaputt gemacht. Früher wusste man nicht so viel über Schauspieler. Man erträumte sie sich.“ Dadurch sei dem Kino die Magie verloren gegangen. „Die Zuschauer wissen über die Schauspieler Alles! Die Romanzen, die Trennungen ...“, so Vanessa Redgrave. Deswegen lehnen sie auch immer wieder illustre Angebote von Werbespots oder TV-Shows ab. „Man darf nicht zum Sklaven des Geldes werden.“



Im TV ginge leider Quantität vor Qualität. So könne man mit dem Budget einer lächerlichen Show vier wichtige Low-Budget Filme drehen. Das Geheimnis ihrer Ehe sehen sie darin, dass sie gleichzeitig Freunde und Liebende sind.
06.08.2008 12:45 Uhr  •  Philipp Stendebach Kurz-URL: qmde.de/28985