Premiere bleibt weiter in den roten Zahlen

Hoffnung setzte CEO Michael Börnicke in das neue Verschlüsselungssystem und die gerade erst gestartete Marketing-Kampagne.

Am Donnerstag stellte Premiere die neuen Quartalszahlen in München vor und tat sich etwas schwer, Positives herauszuheben. Man habe den Umsatz auf 272,4 Euro gesteigert, prangt in großen Lettern über der Pressemitteilung. Die operativen Kosten stiegen aber um ein Vielfaches mehr an. Schuld daran ist vor allem die Fußball-Bundesliga, für die Premiere nun wieder bezahlen muss. So beliefen sich die Zahlungen insgesamt auf 261,2 Euro – im zweiten Quartal 2007 waren es etwas weniger als 220 Millionen Euro. Das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen) lag mit 11,2 Millionen Euroleicht über dem Niveau des Vorjahresquartals (10,2 Millionen Euro). Das Ergebnis nach Abschreibungen (EBIT) betrug minus 14,1 Millionen Euro (minus 12,9 Millionen Euro).

Zum 30. Juni 2008 zählte Premiere 4,157 Millionen Kunden – davon 3,473 direkte Premiere-Kunden, alle anderen beziehen das Premiere-Programm über arena. Dieses Ergebnis wurde laut Premiere aber negativ durch die Piraterieproblematik beeinflusst: Fakt ist aber, dass der Bezahlsender im Vergleich zum ersten Quartal fast 85.000 Kunden verloren hat – kein sonderlich rühmliches Ergebnis. „Alle wichtigen Weichen sind gestellt, wir richten den Blick nach vorn. Premiere wird die Sicherheitslücke schon bald schließen. Im 2. Halbjahr wollen wir stark wachsen, viele Neukunden gewinnen und den Umsatz pro Kunde erhöhen,“ ist sich Premiere-Boss Michael Börnicke (Foto) sicher.



Dies soll vor allem auf der besseren Programmqualität passieren, wie Premiere bekannt gab. Im Mai hat sich Premiere umfangreiche Übertragungsrechte am DFB-Pokal gesichert und überträgt alle 63 Spiele ab der 1. Hauptrunde bis zum Finale im Berliner Olympiastadion live und in der Konferenz. Der Vertrag mit dem DFB hat eine Laufzeit bis einschließlich der Saison 2011/2012.

Im Juni erwarb Premiere die exklusiven Pay-TV-Rechte an der UEFA Champions League für die Spielzeiten 2009/2010 bis 2011/2012. Im August startete man eine große Marketingkampage (siehe Quotenmeter.de-Interview mit Marketing Vorstand Oliver Kaltner). Zudem wird im Oktober der Serien-Sender FOX Channel bei Premiere starten, der derzeit die Deutschland-Premiere der US-Serie «Lost» zeigt.
07.08.2008 11:35 Uhr  •  Manuel Weis  •  Quelle: Premiere Kurz-URL: qmde.de/29004