Eastwood hätte gern einiges anders gemacht

Im Interview mit Tele 5 redet er über den Wandel der Frauenrolle im Kino, über Entscheidungen aus der Vergangenheit und über seinen persönlichen Lieblingsfilm.

Im Zuge einer Ausstrahlung des Clint Eastwood-Films «Perfect World» am 22. August um 20.15 Uhr spricht der Regisseur und Schauspieler ungewöhnlich offen im Tele 5-Interview. „Ich bereue nichts, aber ein paar Dinge hätte ich im Rückblick gern anders gemacht.“, gesteht er gleich zu Beginn. Er habe seine Ansichten in den letzten Jahren unzählbar oft geändert und sei heutzutage wesentlich bedachter bei der Filmauswahl. Trotzdem gewinnt er der damaligen Auswahl etwas Positives ab: „Auch Fehler und Niederlagen formen den Charakter.“

Außerdem spricht er über die positiven Auswirkungen seines Alters: „Ich muss keine Karriere mehr machen und auch keine Rücksicht mehr nehmen.“ Der fast 80-Jährige genießt es, sich nicht mehr den sogenannten "Gesetzen" der Filmbranche beugen zu müssen. Auf Box Office-Hits sei er nicht mehr angewiesen. Auf die Frauenrollen in seinen Filmen angesprochen, beteuert er, dass er starke Frauen liebe und deshalb Filme aus den 50ern und 60ern oft nicht ausstehen könne.




Seinem Interview-Partner gewährt Clint Eastwood Einblicke in die Methoden des Filmdrehens. „Ich versuche einen Zustand herbeizuführen, an dem von Anfang an alles stimmt.“ So müsse eine Szene nicht oft wiederholt werden. Bei zu viel Proben könnte leicht die Spontaneität verloren gehen, die für eine Szene sehr wichtig ist. Zum Schluss verrät er noch, dass die eher unbekannten «Perfect World» und «Honkytonk Man» seine Lieblingsfilme seinen, da sie von der Öffentlichkeit falsch oder zu negativ aufgenommen worden seien.
22.08.2008 11:40 Uhr  •  Philipp Stendebach Kurz-URL: qmde.de/29292