«Runde Sache extra»: Der Tiermist bleibt nun liegen

ProSieben hat kurzerhand sein neues Format «Comedy Zoo» abgesetzt. Kolumnist Jan Schlüter erzählt, was Sie bei dem Format (nicht) verpasst haben.




Es gibt Tage, an denen man sich als Redakteur richtig freuen kann. Zum Beispiel war dies am Mittwoch so, als ProSieben mal wieder in einer seiner bekannten Blitzaktionen kurzerhand die Sendung «Comedy Zoo» ohne Galgenfrist abgesetzt hat. Denn als am Dienstag «Dr. House» in eine weitere Amtszeit ging, wollte fast niemand mehr sehen, wie Dirk Bach und weitere B-Promis Tiermist aus dem Alpakagehege fegen. Und wem ist es zu verübeln?



Hier hat der Zuschauer eine eindeutige Sprache gesprochen und das geschafft, was wir sonst so oft in der Fernsehlandschaft vermissen: Guten Sendungen zum Erfolg zu verhelfen und schlechte Formate abzustrafen. Denn «Comedy Zoo» war eigentlich eine einzige Ironie: In der Folge vom vergangenen Dienstag durfte sich Caroline Beil bei den Koalas austoben. Dass sie schon Erfahrungen mit schwierigen Waldbewohnern gemacht hat, konnten wir ja alle in der ersten Staffel von «Ich bin ein Star, holt mich hier raus!» bewundern. Und aus geheimen Quellen habe ich erfahren, dass eines der Koalas seinen Artgenossen geflüstert haben soll: „I look in that face, in that freked fuckin´ face and I see what I see“. Recht hat der Bambusfresser.



Und Gülcan muss ja mittlerweile im Stallgeruch regelrecht versinken: Nach ihrem Ausflug auf den Bauernhof in «Gülcan und Collien ziehen aufs Land» war es nun an der Zeit, zu zeigen, ob sie bei den Farmern gelernt hat, mit der Mistgabel umzugehen. Man hätte ja nicht ahnen können, dass eine Gülcan Kamps sich nach der peinlichen Hochzeits-Show noch mehr zum Affen – diesmal sogar fast wortwörtlich – machen kann, aber sie schafft es immer wieder. Bitte, ProSieben, sortiert diese Frau endlich aus eurer Promikartei.



Die Krönung des so kurzlebigen Formats war aber Dirk Bach aus der ersten Folge, der – ich zitierte wortwörtlich von der ProSieben-Website – „Futter für eine ganze Horde Protestschweine“ zubereitete. Glücklicherweise kommt ProSieben dank der schlechten Quoten jetzt nicht auch noch darauf, eine Doku-Soap namens «Dirk und seine Protestschweine» nachzuschieben. Danke, dass der «Comedy Zoo» auf dem Fernsehfriedhof gelandet ist.


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29.08.2008 00:00 Uhr  •  Jan Schlüter Kurz-URL: qmde.de/29415