US-TV-Sender starten gemeinsame Lobby-Kampagne

Ein unerwarteter politischer Gegenschlag gegen Pläne, um die Eigentümer-Gesetze im Medienbereich zu lockern, hat die größten US-amerikanischen Fernseh-Stationen veranlasst, gemeinsam eine Lobby-Kampagne zu starten, um die neuen Gesetze durchzubringen. Viacoms CBS, General Electrics (GE) NBC und News Corp.s Fox versuchen, die Gesetzgeber zu überzeugen, dass Seher sich nicht darum kümmern, wer ihren jeweils regionalen Fernsehsender besitzt und auch nicht wollen, dass die Regierung reguliert, wer sie besitzen darf. Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Dienstag.

Die Sender werden auch von Walt Disneys ABC unterstützt, es ist jedoch noch nicht klar, wie der Sender in die Kampagne involviert wird, so der Bericht. Der Slogan der vier TV-Stationen lautet "America Says: Don't Get Between Me and My TV" und wird diese Woche in zwei politischen Publikationen in Washington, The Hill und Roll Call, erscheinen. Die Sender wollen mit ihrer Kampagne um Unterstützung für einen Kernpunkt der letzten Änderungen der US-Kommunikationsbehörde Federal Communications Commission (FCC) zu werben. Die neuen, im Juni von der FCC erlassenen Gesetze, erlauben es den US-Fernsehsendern, sich mehr lokale Sender anzueignen, als das bei den alten Regelungen der Fall war. Mit den neuen Gesetzen wird es auch für Unternehmen leichter, sowohl Zeitungen als auch TV-Stationen zu besitzen.

Die neuen Regelungen der FCC, die im September oder Oktober in Kraft treten werden, beinhalten eine Erhöhung des Zuseheranteils von 35 Prozent auf 45 Prozent, die ein Unternehmen durch den Besitz lokaler TV-Sender erreichen darf. Der Besitz von mehr Stationen würde den Sendern mehr Einfluss in der Verhandlung mit Werbern und Programm-Anbietern geben. Während die US-Fernsehindustrie bereits konzentriert ist, würde das höhere Eigentums-Limit kleinere Transaktionen veranlassen, die es den größeren Sendern erlauben, in spezifischen Märkten zusammenzuarbeiten. (pte)
03.09.2003 09:01 Uhr Kurz-URL: qmde.de/2993