Die Kritiker: «Criminal Minds: Sieben Sekunden»

Story
Die sechsjährige Katie Jacobs wird, kurz nachdem ein anderes Mädchen verschwunden und wenig später tot aufgefunden wurde, entführt. Bei der Befragung des Vaters von Katie hat Reid das Gefühl, dass der Mann nicht die ganze Wahrheit sagt.

Indes gelingt es Garcia, das Material der Videokamera zu entschlüsseln: Katie ist mit jemandem mitgegangen, dem sie scheinbar vertraut hat. Doch schon kurze Zeit später wird die Halskette des Mädchens in einem Müllcontainer gefunden.

Darsteller
Thomas Gibson («Dharma & Greg») ist Aaron Hotchner
Paget Brewster («Stacked», «Huff») ist Emily Prentiss
Jayne Atkinson («24 – Day 6») ist Erin Strauss
Shemar Moore («Reich und schön») ist Derek Morgan
Matthew Gray Gubler ist («The Life Aquatic with Steve Zissou») Dr. Spencer Reid
A.J. Cook («Tru Calling») ist Jennifer 'JJ' Jareau
Kirsten Vangsness («LAX») ist Penelope Garcia

Kritik
Wenn man den Fernseher einschaltet und den Beginn von dieser Criminal Minds-Folge sieht, ist man schon mitten im Geschehen. Das Verbrechen ist passiert, die Eltern des Mädchen suchen verzweifelt nach ihr, Verwandte und schließlich auch das Team der BAU finden sich am Tatort – ein Einkaufszentrum – ein. Der Einstieg ist sehr gelungen – man verliert keine Zeit und beginnt direkt mit der Handlung und kann bis zum Ende die Spannung erhalten. Genau das ist das Besondere an der Episode: Sie ist von der ersten bis zur letzten Minute spannend und zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Besonders auffällig ist hier, dass man nur zwei Drehorte für den zu lösenden Fall nutze. Das Einkaufszentrum und das Haus der Eltern des Opfers. Ungewöhnlich für «Criminal Minds» – Kein Büromeeting, kein Hin- bzw. Rückflug, selbst Garcia ist mit am Tatort und richtet sich dort ihren Technologietempel ein. Diese Folge ist irgendwie „anders“ - durch den Verlauf der Ermittlungen und das Auftreten der Verwandten des Opfers wird ein sehr düsteres und zum Teil auch verstörendes Gefühl übermittelt.

Das Ende der Folge ist hochdramatisch – es stellt sich eine ganz andere Sachlage dar als zunächst vermutet. Ungewöhnlich auch, dass elementare Fragen offen bleiben. Sie werden zwar von den Ermittlern angeschnitten, bleiben aber von einer Lösung unberührt. Auffällig: Nach fünf Folgen ist dies der dritte Fall, bei dem Kinder eine tragende Rolle spielen und als Opfer in die Handlung eingebunden sind.

Insgesamt kann man weder handwerkliche Fehler erkennen noch andere Mängel feststellen. Einzig die Tatsache, dass man wiederholt Kinder als Opfer grausamer Taten in den Mittelpunkt drängt, kann ein wenig verstörend wirken. Generell sind die bisherigen Fälle vom Opferprofil wenig abwechslungsreich: Drei Mal Kinder, zwei Mal Frauen. Die weiteren Folgen versprechen aber Abwechslung und eine dramatische Nebenhandlung innerhalb des Teams. Diese Folge steht für sich allein, hat keine Szenen, in denen man eine Vorgeschichte wissen müsste, um dem Plot zu folgen. Daher ist „Sieben Sekunden“ für den Gelegenheitszuschauer genauso interessant wie für den Fan. Wer also Zeit hat, sollte einschalten – Die Folge ist mehr als sehr empfehlenswert.

Sat.1 zeigt «Criminal Minds: Sieben Sekunden» am Sonntag, 28. September 2008.
27.09.2008 17:38 Uhr  •  Fabian Böhme Kurz-URL: qmde.de/30028