Premiere-Aktie bricht erneut ein

Am Wochenende gab es Spekulationen über einen Rückzug von der Börse – die Anleger scheinen das Vertrauen in den Pay-TV-Sender endgültig verloren zu haben.

Das Schiff Premiere fährt durch sehr unruhige Gewässer und hat seit vergangener Seite zumindest leichte Schräglage. Nachdem CEO Mark Williams am späten Donnerstagabend eingestehen musste, dass unter den rund vier Millionen Abonnenten rund eine Million Karteileichen seien, stürzte das Papier des Unternehmens am Tag der deutschen Einheit um über 50 Prozent in den Keller. Am Wochenende folgten Spekulationen über einen Rückzug von der Börse, ‚SZ’ und ‚Focus’ berichteten über die Tricks beim Schönen der Abozahlen und Gerüchte über juristische Auseinandersetzungen mit Ex-Vorständen machten die Runde.


Spekuliert wurde auch am Montag über eine Ablösung von Aufsichtsrat Grosskopf, der von den falschen Zahlen jahrelang gewusst haben soll. Der Börse gefiel dies alles überhaupt nicht – der Sinkflug der Aktien ging weiter. In den Handel ging mit einem gewaltigen Minus und eröffnete mit knapp vier Euro. Am Vormittag kämpfte sich das Papier auf bis zu 4,25 Euro nach oben, driftete am frühen Nachmittag aber wieder dramatisch ab.




Auf bis zu 3,15 Euro sanken die Wertpapiere des Bezahlsenders – das ist nochmals ein Minus von 25 Prozent. Zum Vergleich: Im Sommer war eine Premiere-Aktie noch rund zwölf Euro wert.
06.10.2008 16:36 Uhr  •  Manuel Weis  •  Quelle: Premiere Kurz-URL: qmde.de/30192