«Anna und die Liebe» bekommt einen neuen Sendeplatz

Der Berliner Fernsehsender will seine Telenovela schützen – und nimmt sie aus dem Konkurrenzkampf gegen «Alles was zählt». Daraus ergeben sich weitere Umprogrammierungen, die zu einem völlig neuen Vorabend führen.

Für Sat.1 war die Telenovela «Anna und die Liebe» kein sonderlich großer Erfolg. Regelmäßig lag die tägliche Serie bei den Werberelevanten unter der Zehn-Prozent-Marke, zuletzt holte man immer häufiger sogar weniger als neun Prozent Marktanteil. Guter Rat ist teuer, wie dem Format geholfen werden kann. In Berlin ist man offenbar zum Entschluss gekommen, dass es nicht nur am Format selbst liegen kann, sondern möglicherweise auch an der harten Konkurrenz um 19.00 Uhr, die ab Dezember, wenn «Big Brother 9» startet, noch härter geworden wäre.

Wie auch schon von Quotenmeter.de empfohlen, verlegt man die Biedermann-Telenovela deshalb auf 18.30 Uhr – einen Sendeplatz, der Soap-technisch bislang nur von «Marienhof» belegt ist. Die ARD-Soap verzeichnet bei den Werberelevanten 10,1 Prozent, 7,1 Prozentpunkte weniger als «Alles was zählt». Der neue Vorabend greift bereits ab dem morgigen Donnerstag. Auch die offizielle Begründung der «Anna»-Verlegung bezieht sich auf die Konkurrenzsituation um 19.00 Uhr.




In dieser Woche mussten die Verantwortlichen die Werbepreise der Telenovela um mehr als 25 Prozent senken. Ein Schritt, der den Geschäftsführern des Kanals nicht gefallen haben dürfte.

Durch die Verschiebung ergeben sich weit reichende Umprogrammierungen im gesamten Vorabend. Neben «Anna» rutscht auch «Das Sat.1 Magazin» nach vorne, Annika Kipp geht mit ihren Geschichten künftig bereits um 18.00 Uhr auf Sendung. Sat.1 erinnert in diesem Zuge an «blitz», das um diese Zeit erfolgreich war. Man verschweigt allerdings, dass das Boulevard-Magazin seine besten Jahre nicht um 18.00 Uhr verbrachte (wo es zuletzt ebenfalls richtig mies lief), sondern um 18.50 Uhr (Vor «Verliebt in Berlin»).

Nach 19.00 Uhr ist künftig «Lenßen & Partner» zu sehen: Die Ermittler-Doku rutscht somit um eine Stunde nach hinten und eröffnet so einen neuen Crime-Block vor den Nachrichten. Um 19.30 Uhr laufen ab Donnerstag die neuen Folgen von «K 11». Es wird also spannend: Eine Garantie für bessere Quoten gibt es durch die Umprogrammierungen keineswegs – der Plan könnte funktionieren. Man darf sich nun aber durchaus fragen: Was ist, wenn nicht?
08.10.2008 09:25 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/30223