Die ARD-Intendanten und die verantwortliche EBU streiten sich über die künftige Berichterstattung zur Tour. Im Mittelpunkt steht der ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen.
Zwischen den Intendanten der ARD und der Europäischen Rundfunkunion (EBU) ist einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" zufolge ein heftiger Streit darüber ausgebrochen, ob die ARD künftig auf die Berichterstattung von der Tour de France verzichten kann.
Demnach geht es um einen im Namen der 75 Rundfunkanstalten von der EBU abgeschlossenen 69-Millionen-Euro-Vertrag für die nächsten drei Jahre, den ARD und ZDF mitfinanzieren sollen. Als größte EBU-Geldgeber müssten die beiden deutschen Anstalten dazu allein sieben Millionen Euro jährlich beisteuern. Eine juristische Expertise der ARD besagt nun laut "Focus", dass der Abschluss des Vertrags zwischen EBU und dem Tour-Organisator ASO "ohne Auftrag der ARD" geschehen sei und deshalb keine Bindungswirkung besitze.
Pikant: Ausgerechnet der frühere WDR-Intendant und heutige EBU-Präsident Fritz Pleitgen (Foto) soll den Tour-Vertrag offenbar bereits am 19. Juni in Genf unterschrieben hat, wovon die ARD-Intendanten nichts wussten. Empört sind einige Intendanten auch darüber, dass nur die EBU – und nicht die deutschen Sender – darüber entscheiden sollen, wann der Wegfall der Geschäftsgrundlage wegen Doping gegeben ist. Nach den jüngsten Skandalen im Radsport haben ARD und ZDF zuletzt wieder verstärkt über ein Ende der Berichterstattung nachzudenken.