Die jüngsten Doping-Beichten haben wohl den Ausschlag gegeben: Bei der ARD hat man keine Lust mehr auf weitere Live-Übertragungen.
Harte Entscheidung der Intendanten der ARD: Auf ihrer Klausurtagung in Köln haben sie sich gegen weitere Live-Übertragungen der Tour de France entschieden. Man sei der Meinung, dass eine breitflächige Übertragung in den öffentlich-rechtlichen Programmen auf absehbare Zeit nicht mehr zu rechtfertigen ist.
Hintergrund für die Entscheidung sind die jüngsten Doping-Aufdeckungen der letzten Tage - von einem Neuanfang konnte daher wohl nicht die Rede sein. "Der sportliche Wert der Tour de France hat sich aufgrund der gehäuften Dopingfälle und der daraus gewonnenen Erkenntnisse erheblich reduziert. Damit ist auch der programmliche Wert stark gesunken", sagte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff.
Über das weitere Vorgehen will sich man nun mit dem ZDF und der European Broadcasting Union (EBU) verständigen - "zeitnah", wie es in einer Mitteilung am Donnerstag hieß. Dass nur ein Sender, in diesem Fall das ZDF, alleine von der Tour berichten würde, wurde in den vergangenen Tagen ausgeschlossen. Damit dürfte der Radsport hierzulande endgültig in der Nische verschwinden. Immerhin: Eurosport wird wohl auch weiterhin übertragen.
Nachtrag: Inzwischen hat das ZDF nachgezogen. "Wir werden die Tour de France nicht ohne die ARD übertragen", kündigte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender an. Sowohl ARD als auch das ZDF wollen allerdings in kurzen Berichten in ihren Nachrichten- und Sportsendungen über das Rennen berichten.