ARD & ZDF streiten um Tour de France-Vertrag

Besteht ein Vertrag mit dem Veranstalter der Tour de France oder nicht? Wenn ja - wie das ZDF behauptet -, könnte es ein teurer Spaß für die Öffentlich-Rechtlichen werden.

Logos: ARD/ZDFNach dem in der vergangenen Woche beschlossenen Ausstieg aus der Live-Berichterstattung zur Tour de France von ARD und ZDF ist zwischen beiden öffentlich-rechtlichen Sendern und der European Broadcasting Union (EBU) ein Streit entbrannt.

Es geht dabei um den Tour-Vertrag für die Jahre 2009 bis 2011. Die ARD hat Behauptungen zurückgewiesen, wonach sie an einen Dreijahresvertrag der EBU mit dem Tourveranstalter ASO gebunden sei. "Die ARD ist dem Vertrag der EBU zur Tour de France nicht beigetreten und hat deshalb auch keinen Vertag für die Übertragung der Tour für die Jahre 2009-2011", sagte ARD-Sprecher Peter Meyer am Wochenende.




Logo: SR/ARD/ZDFDie ARD habe der EBU rechtzeitig und in deutlichen Worten erklärt, dass die Intendantinnen und Intendanten erst nach Ablauf der Saison 2008 eine Entscheidung über die Zukunft der Berichterstattung treffen werden. "Diese Entscheidung ist jetzt da", so Meyer. Doch beim ZDF sieht man das - wie übrigens auch bei der EBU - völlig anders. "Für mich ist eindeutig: Es gibt einen Vertrag zwischen EBU und dem Tour-Veranstalter ASO. Und dieser bindet ARD und ZDF. Denn die Zuständigen bei den Sendern haben die EBU zur Vertragsverhandlung beauftragt und zwar schriftlich. Das ist juristisch eindeutig", sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender gegenüber "Sport Bild Online".

Den Vertrag könne man nachträglich nicht leugnen. Damit könnte die Tour de France auch ohne Live-Übertragung ein teurer Spaß für die Öffentlich-Rechtlichen werden, denn sollte der Vertrag tatsächlich Bestand haben, müssten ARD und ZDF jährlich vier Millionen Euro zahlen. Brender: Wir sind vertragstreu. Da gibt es keinen Grund, sich herauszumogeln."
20.10.2008 13:46 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: ARD / Sport Bild Online Kurz-URL: qmde.de/30485