Ein Tabuthema steht offenbar auf der Agenda: Weil ProSiebenSat.1 sparen muss, wird über einen Umzug von Sat.1 diskutiert.
Die Werbekrise könnte ProSiebenSat.1 hart treffen und so bereitet sich der Medienkonzern schon jetzt auf deutliche Einsparungen vor. Im nächsten Jahr müssten nach vorläufiger Einschätzung noch einmal gut hundert Millionen Euro eingespart werden, heißt es in einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel".
Zugleich denken die Eigentümer, die Finanzinvestoren KKR und Permira, dem Bericht zufolge offenbar über eine Kapitalspritze nach, um den hochverschuldeten Senderverbund zu stützen, sollte der Werbemarkt 2009 weiter einbrechen. Offiziell heißt es, es gebe keine akuten Pläne für einen solchen Schritt. "Es wäre aber fahrlässig, sich nicht auf Worst-Case-Szenarien vorzubereiten", heißt es aus dem Kreis der Eigner - angesichts der Milliardenverschuldung von ProSiebenSat.1 sicherlich keine schlechte Idee.
Vor allem Sat.1 könnte es hart treffen: Im Konzern steht laut "Spiegel" nun nämlich auch ein langjähriges Tabuthema auf der Agenda: Ein Sat.1-Umzug von Berlin in die Zentrale nach München. Einen offiziellen Beschluss gibt es noch nicht, der Vorstand stehe aber schon hinter einem solchen Schritt, heißt es laut "Spiegel" im Konzern. Vor allem die Investoren fürchten jedoch, ein Umzug könnte politischen Ärger geben.
In den kommenden Wochen sollen nun Gespräche mit der Politik geführt werden. Zwar würde der Umzug zunächst Geld kosten - einen zweistelligen Millionenbetrag -, der jedoch als einmaliger Aufwand nicht die entscheidenden Ergebniszahlen belasten würde. Der Konzern erhofft sich auf Dauer Einsparungen - nicht zuletzt, weil ein Teil der Mitarbeiter wohl nicht mitziehen würde.