Die Kritiker: «Himmlischer Besuch für Lisa»

Story
Als Lisa Bergmann ihren Mann durch einen Unfall verliert, behält sie nur durch streng geregelte Abläufe ihr Leben im Griff. Seit ihrer Lehrzeit arbeitet Lisa mit ihrer besten Freundin Nicki in einer orthopädischen Praxis als Arzthelferin. Als der junge Orthopäde Dr. Luka Schneider überraschend die Nachfolge ihrer alten Chefin antritt, kommt Lisa völlig durcheinander: Dem Druck des ehrgeizigen, charmanten Arztes und stadtbekannten Weiberhelden fühlt sie sich nicht gewachsen.

Sie macht alles falsch und steht kurz davor, ihren Job zu verlieren - Lisa sieht keinen anderen Ausweg als den Freitod. Doch davor bewahrt sie das himmlische Einsatzkommando. Die drei 30 cm großen Wesen begleiten Lisa so lange, bis sie sich für das Leben entscheidet. Allerdings können sie sich nicht einigen, wie Lisa am besten zu helfen ist: Raphaela, die mehr singt als redet, glaubt an den Traum von einer neuen großen Liebe. Wally, eine reife Rubensschönheit, weiß, dass Liebe auch Arbeit und Hollywoodkitsch nicht familientauglich ist. Und Asmodeus, ein eleganter, aber gefährlicher Verführer, pfeift auf die Liebe, wenn er dafür guten Sex haben kann. Für Lisa folgen turbulente Tage mit den unerwarteten Liebes- und Lebensberatern

Darsteller
Mira Bartuschek («Küss mich, Genosse») ist Lisa Bergmann
Ralf Bauer («Fünf Sterne») ist Dr. Luka Schneider
Britta Horn («Das iTeam») ist Nicki Striezel
Maren Scheel («Kein Bund fürs Leben») ist Raphaela
Nina Vorbrodt («Volles Haus») ist Wally
Dominique Horwitz («Die rote Zora») ist Asmodeus
Thomas Limpinsel («Shoppen») ist Bernd Striezel
Thomas Unger («Beaching») ist Stephan
Monika Reineck («Die Flucht») ist Lisas Mutter

Kritik
Bei Sat.1 ist nicht alles Gold, was glänzt: Der neueste Streifen namens «Himmlischer Besuch für Lisa» versucht einen außergewöhnlichen Weg zu bestreiten, jedoch erreicht dieser nur Mittelmaß. Im Grunde also ein belangloser Film, an den man sich nicht zurück erinnern wird.

Bereits die erste Minute der eineinhalbstündigen Produktion ist verwirrend und hinterlässt einige Fragen an den Zuschauer. Diese werden allerdings in der zehnten Minute erläutert, jedoch ist das viel zu spät. Darüberhinaus versuchen die Autoren Stefani Straka und Andrea Katzenberger eine „Romantic Comedy“ abzuliefern. Doch das Experiment scheiterte, denn in den ersten zehn Minuten reiht sich ein Gag an den anderen, die übrigen achtzig Minuten ist «Himmlischer Besuch für Lisa» ein unlustiges Drama. Vielleicht sollten die Autoren künftig Komödien verfassen, denn die Ansätze waren zu Beginn wirklich sehr gut.

Die Liebesgeschichte zwischen Lisa und Luka ist in Ordnung. Zunächst sind die beiden verabredet, dann passiert ein „unerwartetes“ Missgeschick, ehe sich die Turteltäubchen nach 90 Minuten in die Arme fallen. Positiv zu erwähnen ist auch, dass die Nebengeschichte und die Wahl von Lisas Männern realistisch sind.

Die Schauspieler wie Mira Bartuschek, Ralf Bauer und Britta Horn verkörpern ihre Figuren glaubwürdig. Jedoch fehlt das Sahnehäubchen, sodass aus der Fernsehproduktion nichts Besonderes wird. Der neueste Sat.1-Film wurde auch mit Spezialeffekten ausgestattet, die allerdings auf ganzer Linie enttäuschen. Zum einen haben die drei Engel je nach Kameraposition eine unterschiedliche Größe, zum anderen wirken die dreidimensionalen Animationen sehr kostengünstig produziert.

Alles in allem ist «Himmlischer Besuch für Lisa» ein ganz gewöhnlicher Sat.1-Film, der ein mittelmäßiges Buch hat, keine besonderen Schauspieler und mit 3D-Effekten nicht punkten kann. Gutes Fernsehen sieht anders aus.

Sat.1 zeigt «Himmlischer Besuch für Lisa» am Dienstag, 04. November 2008, um 20.15 Uhr.
03.11.2008 14:09 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/30752